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GP.DOC
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Wrap
Text File
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1992-06-24
|
99KB
|
2,133 lines
▄█▀▀█▄ ▀██▀▀█▄
██ ██▄▄█▀
██ ▀██ ██
▀█▄▄▀█ raphic ▄██▄ acket
Version 1.20
(C) by Ulf Saran, DH1DAE 1992
I n h a l t
-------------
1................................ Allgemeine Informationen
2............................................ Installation
3....................................... Die Zusatzdateien
4....................................... Tastaturkommandos
5......................................... Der QSO-Betrieb
6......................... Anwendung der MailBox-Utilities
7........................................... Der GP-Editor
8............................................ Die MH-Liste
9.......................................... Der Autorouter
10..................................... Die Setup-Funktion
11.......................................... Die DOS-Shell
12.......................................... Mausbenutzung
13............................... Kommandozeilen-Parameter
14............................................. Softscroll
15....................... Was ist der HOST-Modus beim TNC2
16................................. Synchronisationsfehler
17............................................ Einige Tips
1. Allgemeine Informationen
Bei GP handelt es sich um ein Terminalprogramm, das den Host-Modus der
WA8DED Software bzw. The Firmware gebraucht. Es kann auch eine andere TNC-
Software verwendet werden, sofern diese den KISS-Modus unterstützt. In diesem
Fall wird jedoch das Programm TFPCR von DL1MEN benötigt. Ein TNC wird sogar
ganz überflüssig, wenn man das TFPCX von Y51GE und ein passendes Modem be-
sitzt.
GP unterscheidet sich von anderen Terminalprogrammen dadurch, daß es eine
grafische Benutzeroberfläche besitzt und somit einfach zu bedienen ist.
Für alle wichtigen Funktionen sind Icons vorhanden, die mit der Maus
angeklickt werden können. Ist keine Maus angeschlossen, lassen sich diese
Funktionen auch durch Hotkeys aktivieren.
GP bietet maximal 10 QSO-Kanäle, es können auf Wunsch aber auch weniger
Kanäle eingestellt werden.
Für Mailbox-Betrieb existiert eine nützliche Funktion, die eine DieBox-
Checkliste (die Liste, die bei dem Befehl "(C)heck" erscheint) in einem
speziellen Puffer speichert. Danach kann man aus dieser Liste die ge-
wünschten Texte auswählen. Dasselbe ist auch für den Befehl "(L)ist" vor-
handen.
Zusätzlich dazu ist in GP noch ein kleiner Editor eingebaut, mit dem Texte
wie z.B. die Konfigurationsdatei editiert werden können.
Für den Betrieb von GP ist ein IBM-kompatibler Computer mit mindestens 512KB
Speicher, EGA- bzw. VGA-Grafikkarte und DOS 2.0 bzw. höhere DOS-Versionen
erforderlich. Ist in dem benutzten PC EMS-Speicher installiert, lagert GP
die Scroll-Back-Puffer in diesen Speicher aus und verbraucht dann nur noch
ca. 300K DOS-Speicher.
1.1 Der Unterschied zwischen GP.EXE und GP286.EXE
GP ist in zwei Varianten compiliert, die für unterschiedliche Prozessortypen
geeignet sind.
GP.EXE läuft auf allen Prozessoren der 80x86-Familie, also auf dem
8088,8086,80286 usw...
GP286.EXE unterstützt den erweiterten Befehlssatz des 80286, ist also auf
dem 8088 bzw. 8086 NICHT lauffähig, sondern NUR auf dem 80286 sowie dessen
Nachfolgern. Wird dennoch versucht, das Programm auf einem 8088 oder 8086
laufen zu lassen, kommt es zum Absturz des Systems.
Ansonsten verhält sich GP286.EXE wie GP.EXE.
(Versuche haben gezeigt, daß GP286.EXE auch auf XTs läuft, die mit einem
NEC V20-Prozessor ausgestattet sind)
1.2 Updates
Wer Interesse an der neusten Version von GP hat, kann eine Leerdiskette und
ausreichend Rückporto an folgende Adresse schicken:
Ulf Saran
DH1DAE
Veit-Stoß-Straße 36
5900 Siegen
Falls Ihnen GP gefällt und Sie es häufiger benutzen, senden Sie bitte eine
kurze Mail an DH1DAE@DB0SGL und beschreiben Sie ihre Systemkonfiguration.
Interessant sind besonders folgende Punkte:
Wieviel RAM hat ihr PC ?
Benutzen Sie EMS- oder XMS-Speicher? Wenn ja, wieviel?
Welche Grafikkarte (Hersteller) benutzen Sie und läuft GP fehlerfrei damit?
Welche DOS-Version benutzen Sie?
1.3 Fragen und Anregungen
Wer Fragen oder Probleme mit GP hat, bitte eine Mail an DH1DAE@DB0SGL,
ebenso bei Anregungen für zukünftige Versionen.
1.4 Urheberrechte
GP ist FREEWARE und darf als Kopie an Dritte weitergegeben werden,
soweit keine Gebühren erhoben werden. Kommerzielle Nutzung und Vertrieb ist
nicht gestattet!
Die Weitergabe muß aber stets MIT Dokumentation (GP.DOC) und eventuellen
Beispieldateien erfolgen!
GP darf von allen lizenzierten Funkamateuren benutzt werden, soweit die
gültigen Lizenzbestimmungen nicht verletzt werden. Von SWLs darf GP zum
Mitlesen von Packet-Radio-Verbindungen benutzt werden.
Der Autor von GP gibt keine Garantie für eine ordnungsgemäße Funktion. Für
eventuelle Schäden, die durch Fehlfunktionen oder Fehlbedienung von GP ent-
standen sind, übernimmt der Autor keine Haftung.
Es bleibt jedem Benutzer von GP freigestellt, ob er die weitere Programm-
entwicklung mit einer kleinen Geldspende unterstützen will oder nicht.
Man sollte allerdings bedenken, daß die Entwicklung dieses Programms viel
Arbeit gekostet hat und auch die Weiterentwicklung des Programms sehr ar-
beitsintensiv sein wird.
2. Installation
Für den Betrieb von GP wird eine Festplatte empfohlen. Die Installation von
GP auf die Festplatte ist sehr einfach. Es braucht nur das Batch-File
INSTALL.BAT aufgerufen zu werden. Daraufhin wird automatisch das gewünschte
GP-Verzeichnis erstellt und alle notwendigen Dateien in dieses Verzeichnis
kopiert. Danach muß die Datei CONFIG.GP auf persönliche Parameter, wie z.B.
das eigene Call angepaßt werden.
Für Remote-Betrieb sollte ein zusätzliches Unterverzeichnis angelegt werden.
Auf dieses Verzeichnis haben dann alle fremden Stationen Zugriff.
Der Pfad zu diesem Unterverzeichnis muß dann in der Konfigurationsdatei
entsprechend geändert werden.
Für den Fernsteuerbefehl "//RUN" muß ein weiteres Unterverzeichnis angelegt
werden. Bei diesem Befehl handelt es sich um den Aufruf eines externen
Programms, dessen Bildschirmausgabe zum TNC umgeleitet und somit zur Gegen-
station zurückgesendet wird. Diese externen Programme sollten in einem
anderen Verzeichnis stehen als GP, da sonst GP selbst als externes Programm
aufgerufen werden kann, was unweigerlich zu Komplikationen führt.
Die Befehle der Konfigurationsdatei werden im Kapitel 3.1 erklärt.
2.1 Installationsbeispiel
Für den Betrieb von GP sind folgende Dateien notwendig:
GP.EXE oder GP286.EXE (das eigentliche Programm)
BINDATA.GP (die Daten für das Begrüßungsfenster)
ICONS.GP (die Daten für die Symbole)
CONFIG.GP (die Konfigurationsdatei)
????????.GPT (DL.GPT) (die System- und Remote-Texte)
????????.GPH (DL.GPH) (die Texte für die Remote-Hilfen)
Die restlichen Dateien sind für den Betrieb von GP nicht unbedingt notwendig.
Mit den Dateien CTEXT.GPI und QRT.GPI lassen sich ein Begrüßungs- und Ver-
abschiedungstext nach eigenen Wünschen erstellen.
In der Datei NAMES.GP werden die Namen und Pfade von Stationen gespeichert,
die den //Name-Befehl benutzt haben. Man kann auch manuell Stationen anfügen.
Ist eine Station in der Liste enthalten, so reicht es beim Connecten dieser
Station, nur deren Rufzeichen einzugeben. Den Connect-Pfad holt sich GP aus
dieser Datei.
Beispiel:
- GP soll auf Festplatte C: im Unterverzeichnis "C:\GP" installiert werden
- Alle Fernsteuerfunktionen sollen sich im Verzeichnis "C:\GP\USER.GP"
abspielen
- Die externen Programme, die mit //RUN aufgerufen werden können, sollen
sich im Verzeichnis "C:\GP\EXTERNAL.GP" befinden
- Die Speicherung von Texten soll ins Verzeichnis "C:\GP\SAVE.GP" erfolgen
- Die Originaldiskette von GP befindet sich im Laufwerk A:
C:\>cd a:
A:\>install a: c:\gp
(Das Installationsprogramm wird gestartet und das Archiv entpackt sich
automatisch in C:\GP. Danach befindet man sich automatisch im Verzeichnis
C:\GP)
C:\GP>md external.gp
C:\GP>md user.gp
C:\GP>md save.gp
C:\GP>copy sysinfo.exe external.gp
1 Datei(en) kopiert
C:\GP>
Jetzt muß man in CONFIG.GP noch einige Werte ändern, und zwar die Pfad-
einstellungen für die Fernsteuerung und Abspeichern von Texten:
UserDir = C:\GP\USER.GP
ExternalDir = C:\GP\EXTERNAL.GP
SaveDir = C:\GP\SAVE.GP
LogDir = C:\GP
Außerdem muß noch das eigene Rufzeichen eingestellt werden:
MyCall = xxxxxx (z.B. MyCall = DH1DAE)
Bisher ist als Rufzeichen NOCALL eingetragen, man muß also nur NOCALL
gegen sein eigenes Call austauschen.
Die Daten für die serielle Schnittstelle sind bisher auf 9600 Baud und
COM1 eingestellt, wird der TNC mit einer anderen Baudrate oder an einer
anderen Schnittstelle betrieben, sind die entsprechenden Parameter zu
ändern (SerBaud und SerNr).
Möchten Sie GP an der dritten und vierten Schnittstelle betreiben, so muß
zusätzlich noch die Port- und IRQ-Nummer der Schnittstelle angegeben werden,
da diese nicht genormt sind. Die entsprechenden Daten entnehmen Sie bitte
aus dem Benutzerhandbuch ihrer Schnittstellenkarte.
Des weiteren sollte die Datei NAMES.GP angelegt und die Rufzeichen, Namen
und Connect-Pfade der bekannten Stationen eintragen werden. Die Syntax dieser
Eintragungen finden Sie in Kapitel 3.6 und in NAMES.GP der Originaldiskette.
2.2 Betrieb mit mehreren MYCALLs
Wird GP auf einem Rechner unter mehreren Rufzeichen gleichzitig betrieben,
so besteht die Möglichkeit, für jedes Rufzeichen eigene Connect- Info- und
Verabschiedungstexte zu installieren. Die Installation ist sehr einfach, man
braucht nur für jedes Rufzeichen ein eigenes Unterverzeichnis zu erstellen
und dort die entsprechenden Dateien anzulegen. Die Namen der jeweiligen
Unterverzeichnisse entspricht dem jeweiligen Rufzeichen.
Folgende Dateien können in ein solches Mycall-Unterverzeichnis installiert
werden:
CTEXT???.GPI Connect-Text(e) (siehe 5.11)
<call>.CPC persönlicher Connect-Text für <call>
<call>.GPM Mail-Datei für <call>
<mycall>.GPI (bzw. INFO.GPI) Info-Datei, die durch //Info gesendet wird.
QRT.GPI Verabschiedungstext, der bei //Quit vor dem
Trennen der Verbindung ausgesendet wird.
Jede dieser Dateien wird zuerst in dem entsprechenden Mycall-Verzeichnis
gesucht. Sind sie dort nicht vorhanden, wird im GP-Verzeichnis gesucht. Es
ist somit also auch möglich, einen Teil der Texte von allen oder einem Teil
aller Mycalls gemeinsam nutzen zu lassen.
3. Die Zusatzdateien
3.1. Die Konfigurationsdatei
In der Datei "CONFIG.GP" sind alle Parameter gespeichert, die für den
Betrieb von GP notwendig sind. Diese sind vor dem ersten Aufruf
von GP auf die gewünschten Werte einzustellen, insbesondere die Parameter
für die V24-Schnittstelle, den Grafiktreiber und die für Remote-Betrieb
notwendigen Pfadeinstellungen.
Die Syntax der Variablenzuweisungen sind immer gleich und haben die Form
Variable = Wert, z.B. "Zoom = 2".
In der Konfigurationsdatei können auch Kommentare eingefügt werden, indem
vor dem Kommentar ein Semikolon gesetzt wird. Kommentare dürfen jedoch nur
am Ende einer Zeile hinter einem Befehl eingefügt werden, z.B.
"Zoom = 2 ;Zoom auf den Wert 2 gesetzt".
3.1.1 Die Farbeinstellungen
Der Bildschirm von GP ist in verschiedene Fenster aufgeteilt. Die Farben
der einzelnen Bildschirmfenster lassen sich individuell nach eigenen Wünschen
einstellen.
Alle möglichen Bildschirmfarben lauten folgendermaßen :
Black = Schwarz
Blue = Blau
Green = Grün
Cyan = Türkis
Red = Rot
Magenta = Magentarot
Orange = Orange
LightGray = Hellgrau
DarkGray = Dunkelgrau
LightBlue = Hellblau
LightGreen = Hellgrün
LightCyan = Helltürkis
LightRed = Hellrot
LightMagenta = helles Magentarot
Yellow = Gelb
White = Weiß
Für diese Farbeinstellungen existieren folgende Systemvariablen:
MonitorBackGround : Hintergrundfarbe des Monitorfensters
MonitorForeGround : Textfarbe des Monitorfensters, in der die Informations-
Pakete dargestellt werden.
MonitorInversAttr : Textfarbe des Monitorfensters, in der die Monitorheader
dargestellt werden.
EditorBackGround : Hintergrundfarbe des Editors
EditorForeGround : Textfarbe des Editors
EditorInversAttr : Farbe des Cursors und EOL-Markers im Editor
CheckBackGround : Hintergrundfarbe des DieBox-Check-Fensters
CheckForeGround : Textfarbe des DieBox-Check-Fensters
CheckInversAttr : Farbe des Auswahlbalkens und der markierten Dateien
ConnectBackGround : Hintergrundfarbe des Connectfensters (Kanal 1-10)
ConnectForeGround : Farbe des empfangenen Textes im Connectfenster
ConnectInversAttr : Farbe des gesendeten Textes im Connectfenster
MenuBackGround : Hintergrundfarbe der oberen Menüleiste
MenuForeGround : Textfarbe der oberen Menüleiste
MenuInversAttr : Wird auf einem Kanal Text empfangen, wenn gerade ein
anderer Kanal aktiv ist, d.h. auf dem Bildschirm an-
gezeigt wird, ändert sich die Textfarbe des ent-
Kanals in diese Farbe und man wird so auf den em-
pfangenen aber noch nicht gelesenen Text hingewiesen.
StateBackGround : Hintergrundfarbe des Statusfensters
StateForeGround : Textfarbe des Statusfensters
InputBackGround : Hintergrundfarbe des Eingabefensters
InputForeGround : Textfarbe des Eingabefensters
3.1.2 Einstellung der Scroll-Back-Puffer
GP stellt für alle Kanäle Textpuffer zur Verfügung, in denen die Daten
gespeichert werden und in dem auch zurückgeblättert werden kann, wenn die
Daten aus dem Bildschirm herausgescrollt sind. Die Größen der Textpuffer
lassen sich individuell einstellen.
Die Puffergrößen werden dabei in der Anzahl von Textzeilen zu je 80 Zeichen
angegeben, d.h. um die tatsächliche Größe des Puffers in Bytes zu ermitteln,
die im RAM verbraucht werden, muß man die Anzahl der Zeilen mit der Zahl 82
multiplizieren, da pro Zeile 82 Bytes benötigt werden (80 Bytes für den
eigentlichen Text und zwei Bytes für die Farbsteuerung).
Die Anzahl der Zeilen kann zwischen 40 und 795 schwanken. 40 ist die
minimale Anzahl, da 40 Zeilen am Bildschirm dargestellt werden können,
und 795 ist die maximale Anzahl, da bei 80x86-Prozessoren nur maximal 64KB
in einem Speichersegment adressiert werden können und 795 Zeilen entsprechen
ca. 64 KB.
CheckBuffer : Puffer für DieBox-Check-Fenster
EditBuffer : Puffer für Editor
TextBuffer : Puffer für Monitor und die Kanäle 1-10, hier wird je-
doch nicht nur eine Zahl übergeben, sondern soviele
Zahlen, wie Kanäle definiert wurden ("Channels")
sowie die Größe des Monitors.
Diese Zahlen werden durch ein Komma getrennt in der
Reihenfolge Monitor, Kanal 1, Kanal 2, ... angegeben.
3.1.3 Timereinstellungen
GP beinhaltet eine Screensave-Funktion, die den Bildschirm dunkeltastet, wenn
nach einer gewissen Zeit keine Taste gedrückt wurde und auch kein neuer Text
angezeigt wurde. Diese Zeit kann man in der Konfigurationsdatei festlegen.
Der Befehl dafür lautet "Screensave" und wird in Minuten angegeben, d.h.
der Befehl "Screensave = 5" setzt die Screensave-Zeit auf fünf Minuten.
Des weiteren kann man einstellen, wie lange Pop-Up-Fenster angezeigt werden
sollen, also z.B. Connect-Meldungen o.ä.
Hierfür existiert der Befehl "PopUpTime", die Zeit wird hier jedoch in
Sekunden angegeben. Der Befehl "PopUpTime = 5" läßt Pup-Up-Fenster fünf
Sekunden lang anzeigen.
Auch die interne Uhrzeit von GP ist einstellbar, und zwar bezüglich der
Systemzeit des Rechners. Dies geschieht mittels der Befehle "Time" und
"Zone". Der Befehl "Time" definiert die interne Uhrzeit von GP bezüglich der
PC-Uhr in Minuten. Der Befehl "Time = -60" läßt die GP-Uhrzeit also 60 Minu-
ten bezüglich der PC-Uhr nachgehen.
Der Befehl "Zone" hat Einfluß auf das Macro "%z", welches in Infotexten die
benutzte Zeitzone anzeigt.
Für die automatische Logbuchführung ist zusätzlich zur GP-Systemzeit noch
die Weltzeit (UTC) erforderlich. Diese läßt sich mit dem Befehl "UTC" fest-
legen. Es wird wie auch bei "Time"-Befehl der Zeitoffset bezüglich der PC-Uhr
in Minuten angegeben. Der Befehl "UTC = -120" läßt die interne Uhrzeit von GP
bezüglich der Systemzeit um zwei Stunden zurückstellen, was der Differenz von
UTC bezügl. MESZ entspricht.
Der Befehl "ConnectBell" gibt an, wie oft es klingeln soll, wenn man von
einer anderen Station connected wird. In diesem Fall von wird GP ein
Telefon emuliert und es ertönt eine Drei-Ton-Glocke.
"ConnectBell = 5" z.B. läßt es fünf mal klingeln.
3.1.4 Konfiguration der seriellen Schnittstelle
GP ist in der Lage, jede beliebige Kombination von Portadressen und IRQ-
Nummern von seriellen Schnittstellen zu verarbeiten. Die IRQ-Nummern
können auch AT-spezifische Werte annehmen, also auch Werte zwischen 8 und 15.
Verwendet man die erste oder zweite serielle Schnittstelle, so sind im
Allgemeinen die Port- und IRQ-Nummern genormt und sind GP bereits bekannt.
In diesem Fall braucht nur die Nummer der Schnittstelle angegeben werden.
Alle Werte können Dezimal oder Hexadezimal angegeben werden, bei hexa-
dezimalen Werten muß jedoch ein Dollar-Zeichen vorangestellt werden.
(z.B. $3F8).
Die Anzahl der Daten- und Stop- sowie Paritätsbits können nicht verändert
werden. Sie sind von GP auf folgende Werte eingestellt:
8 Datenbits, 1 Stopbit, keine Parität.
Für die Einstellung der seriellen Schnittstelle existieren folgende Befehle:
SerNr : Nummer der Schnittstelle
SerBaud : Baudrate der seriellen Übertragung
SerPort : Portadresse der Schnittstelle
SerIRQ : IRQ-Nummer der Schnittstelle
3.1.5 Pfadeinstellungen
Für die Fernsteuerbefehle //Dir,//Write,//Read und //DELete muß ein Pfad
angegeben werden, auf den die Befehle Zugriff haben. Alle fremden Stationen
besitzen die gleiche Priorität, d.h. sie dürfen alle Dateien lesen, die
in diesem Verzeichnis stehen und beliebig neue Dateien anlegen. Aus diesem
Grund sollte ein eigenes Verzeichnis angelegt werden.
Der Befehl für die Pfadeinstellung ist "UserDir".
Ein weiterer Pfad muß für den Befehl //RUN angegeben werden, das Verzeichnis
enthält dann die externen Programme. Auf der Originaldiskette ist das
Programm SYSINFO.EXE im Verzeichnis EXTERNAL.GP enthalten. Dieses Programm
ist sowohl unter DOS als auch mit dem Fernsteuerbefehl //RUN lauffähig und
gibt Auskunft über die Konfiguration des PC.
Der Pfad zu den externen Programmen wird mit dem Befehl "ExternalDir" ein-
gestellt.
Des weiteren läßt sich ein Pfad für die Speicherung von Texten angeben.
Dies ist mit dem Befehl "SaveDir" möglich. Der Defaultwert ist das
Verzeichnis von GP.
3.1.6 TNC-Initialisierung/De-Initialisierung
Beim Start und Ende von GP kann der TNC nach eigenen Wünschen initialisiert
werden. Die Syntax der Initialisierung ist immer folgende:
TNCINI = <tnc-befehl>
Für <tnc-befehl> können alle Kommandos der TheFirmware-Software eingesetzt
werden. Es können beliebig viele Initialisierungskommandos in die Konfi-
gurationsdatei aufgenommen werden.
Für die De-Initialisierung des TNC gelten die selben Bedingungen wie für
die Initialisierung, mit dem Unterschied, daß hier der Befehl TNCDEI voran-
gestellt werden muß:
TNCDEI = <tnc-befehl>
Will man während des Betriebs von GP die DOS-Shell aufrufen, ist es zweck-
mäßig, den Monitor des TNC abzuschalten, da GP den TNC während der DOS-Shell
nicht weiter abfragt und es deshalb zu einem Puffer-Überlauf des TNC kommen
kann. Für diesen Fall existiert der Befehl TNCDOS, mit dem bestimmt wird,
welche Parameter des TNC auf welche Werte gesetzt werden, wenn die DOS-Shell
aktiviert wird. Nach Beendigung der Shell werden die TNCINI-Werte wieder-
hergestellt. Die Syntax des Befehls ist dieselbe wie oben:
TNCDOS = <tnc-befehl>
3.1.7 Druckereinstellungen
Will man ein QSO auf dem Drucker ausdrucken, kann man den empfangenen und
selbst gesendeten Text in unterschiedlichen Schriftbildern ausdrucken lassen,
sofern der Drucker dieses erlaubt. Alle EPSON-Kompatiblen Drucker bieten
hierzu jedoch verschiedene Möglichkeiten.
Es können pro Attribut maximal 10 Steuerzeichen verwendet werden. Diese
werden jeweils durch ein Komma getrennt in dezimaler Form angegeben.
Der Befehl "DefaultPrint" setzt die Druckattribute für den empfangenen Text
fest, der Befehl "InversPrint" die Attribute für den selbst gesendeten Text.
Syntax: DefaultPrint = Zeichen1,Zeichen2,....,Zeichen10
bzw. InversPrint = Zeichen1,Zeichen2,....,Zeichen10
Die erforderlichen Zeichensequenzen für die gewünschten Druckattribute
können Sie dem Handbuch ihres Druckers entnehmen.
3.1.8 Sonstige Einstellungen
Die Festlegung der tatsächlich benutzten Kanäle wird mit dem Befehl
"Channels" festgelegt. Dieser kann Werte zwischen 1 und 10 annehmen,
es dürfen aber nicht mehr Kanäle angegeben werden, als der TNC verarbeiten
kann, da es ansonsten ständig zu Fehlermeldungen kommt. Es gibt für GP keine
Möglichkeit, die Maximalanzahl der vom TNC verwalteten Kanäle festzustellen,
daher ist das Programm auf Ihre richtige Angabe angewiesen.
Es ist ratsam, immer die Anzahl der Kanäle einzustellen, die der TNC maximal
verarbeiten kann. Werden weniger Kanäle benutzt, als der TNC verwaltet,
kann dies ebenfalls zu Problemen führen, wenn Sie auf einem Kanal connected
werden, der von GP nicht abgefragt wird.
Syntax: Channels = <1..10> (z.B. Channels = 4)
Der MyCall-Befehl teilt dem System das eigene Call mit und initalisiert
den TNC dementsprechend. Es läßt sich für jeden Kanal ein anderes
Rufzeichen einstellen, ein Leerstring wird automatisch durch das Monitor-
Rufzeichen, was dem Digipeat-Rufzeichen entspricht, ersetzt. Die Calls
werden durch ein Komma getrennt in der Reihenfolge Monitor, Kanal1-10
eingegeben.
Syntax: MyCall = <monitor>,<kanal1>,<kanal2>, ...
Beispiel: MyCall = DH1DAE,,DH1DAE-2,,DH1DAE-4.
In diesem Fall wird das Monitor-Rufzeichen auf DH1DAE gestellt, die Kanäle
1 und 3 erhalten einen Leerstring und damit auch das Call DH1DAE, Kanal2
wird auf DH1DAE-2 und Kanal4 auf DH1DAE-4 eingestellt.
Mit dem NoName-Befehl läßt sich einstellen, wie Stationen, deren Name noch
nicht in der Namensdatei gespeichert ist, vom System angeredet werden
sollen (Makro %N in *.GPI-Dateien).
Syntax: NoName = <anrede>
Der Befehl "Prompt" definiert ein Systemprompt, welches nach einem
ausgeführten Fernsteuerbefehl zur Gegenstation gesendet wird, soweit es
aktiviert wurde. Das Prompt läßt sich auch während des Betriebes von GP
im Setup ändern.
Syntax: Prompt = <prompt>
Im Monitorfenster lassen sich auf Wunsch zwischen den einzelnen angezeigten
Paketen eine zusätzliche Leerzeile einfügen, was das Monitorfenster
übersichtlicher macht. Dies ist mit dem Befehl "InsertMonLine" möglich.
Syntax: InsertMonLine = <ON/OFF>
Die automatische Logbuchführung läßt sich auf Wunsch abschalten, dies wird
mit dem Befehl "Log" erreicht.
Syntax: Log = <ON/OFF>
Ist das automatische Logbuch eingeschaltet, muß zusätzlich noch die Frequenz
angegeben werden, auf der man den Packet-Betrieb durchführt. Dies kann ent-
weder eine genaue Frequenzangabe oder auch eine Bandangabe sein, also z.B.
430.625 oder 70cm. Die Länge der Frequenz darf jedoch maximal 7 Buchstaben
lang sein.
Syntax: QRG = <frequenz>
Der Backup-Befehl ermöglicht es, daß GP bei Programmende die Textpuffer
speichert und bei einem Neustart diese Puffer wieder in den Speicher lädt.
so gehen QSO-Daten nicht verloren, auch wenn GP während eines QSO unter-
brochen wird.
Syntax: Backup = <ON/OFF>
Empfangene Pakete auf den QSO-Kanälen können auch akustisch angezeigt
werden, d.h. es gibt ein akustisches Signal, wenn ein Paket empfangen wurde.
Dies geschieht mit dem Befehl "RXClick".
Die möglichen Werte haben folgende Funktion:
0 : Kein Signal
1 : Akustisches Signal nur, wenn das Paket auf einem anderen als dem
gerade aktiven Kanal empfangen wurde.
2 : Immer ein akustisches Signal, auch wenn das Paket auf dem aktiven
Kanal empfangen wurde.
Syntax: RXClick = <0..2>
Die Sprache der Remote-Meldungen kann auf einen Defaultwert eingestellt
werden. Es dürfen nur solche Sprachen gewählt werden, für die es auch eine
entsprechende *.GPT-Datei existiert.
Syntax: RemoteLanguage = <xxx>
Beispiel: RemoteLanguage = G (Englische Remote-Texte (G.GPT))
Wird der Befehl weggelassen, wird bei einem Connect die jeweils aktive
Systemsprache als Remotesprache übernommen.
3.2. Die Dateien *.GPI
Die Dateierweiterung ".GPI" steht für "Graphic Packet Infofile". Dateien
mit dieser Erweiterung enthalten Informationstexte, die von anderen
Stationen z.B. durch bestimmte Fernsteuerbefehle gelesen werden können.
In allen Dateien, die diese Dateierweiterung besitzen, können Platzhalter
für Macros eingebaut werden. Es stehen insgesamt neun Macros zur Verfügung.
Die Platzhalter und die entsprechenden Macros lauten:
%V : Versionsnummer dieser Software, in diesem Fall "1.20"
%C : Das Call der Gegenstation
%N : Der Name der Gegenstation
%Y : Das eigene Call
%K : Die Nummer des Kanals, auf dem der Text ausgesendet wird
%T : Die aktuelle GP-Uhrzeit im Format HH:MM:SS, z.B. "10:41:32"
%D : Das aktuelle Datum mit Wochentag, z.B. "25.03.1991"
%B : Entspricht dem Klingelzeichen (07h)
%I : Ist die Datei "NEWS.GPI" vorhanden, wird ein entsprechender Hinweis
auf die Existenz dieser Datei ausgegeben, ansonsten nichts.
%Z : Gibt die Zeitzone der GP-Uhr aus.
%_ : Fügt einen Wagenrücklauf+Zeilenvorschub ein.
%% : Das Prozentzeichen
%O : Liest eine Zeile aus ORIGIN.GPI (Auswahl durch Zufallsgenerator)
%? : Fordert die eingeloggte Station auf, ihren Namen einzugeben,
falls dieser noch nicht in NAMES.GP eingetragen ist.
Zusätzlich kann noch eine Formatierungsangabe angefügt werden, welches die
Gesamtlänge des Macros bestimmt. Dies wird notwendig, da die Macros keine
definierte Länge besitzen, sondern je nach connecteter Station in der Länge
variieren können, z.B. das %N-Macro. Die Formatierung wird durch das Doppel-
kreuz gefolgt von einer zweistelligen Zahl bestimmt. Ist der eigentliche
Macrotext kürzer als die Formatangabe, wird der Rest mit Leerzeichen aufge-
füllt.
Beispiel: "%N#20" liefert den Namen der connecteten Station, die Gesamtlänge
des Macros ist aber immer 20 Zeichen. Wichtig wird eine Formatangebe, wenn
man einen Text, der Macros enthält, einrahmen will.
Als Beispiel für die Anwendung von Macros kann man die Datei "CTEXT.GPI"
heranziehen.
3.2.1 Die Datei(en) "CTEXT???.GPI"
Diese Datei beinhaltet den allgemeinen Begrüßungstext, der ausgesendet wird,
wenn man von einer anderen Station connected wird. Der Standard-Connecttext
heißt CTEXT.GPI, es können jedoch auch Alternativ-Connecttexte angelegt
werden. Diese können dann während des Betriebs von GP bei Bedarf umgeschaltet
werden. Näheres dazu in Kapitel 5.11.
3.2.2 Die Datei "NEWS.GPI"
Diese Datei dient zum speichern von aktuellen Neuigkeiten. Der Text kann
mit dem Fernsteuerbefehl "//NEws" gelesen werden. Die Datei kann gelöscht
werden, wenn keine aktuellen Neuigkeiten existieren.
3.2.3 Die Datei "<mycall>.GPI"
Diese Datei wird mit dem Fernsteuerbefehl "//Info" angezeigt. Sie enthält
eine kurze Information über die eigene Station.
Für <mycall> muß das eigene Rufzeichen eingesetzt werden (z.B. DH1DAE.GPI).
Es können somit Info-Dateien für mehr als einen Benutzer angelegt werden,
falls mehrere OMs diese Station unter ihren eigenen Rufzeichen verwenden.
3.2.4 Die Dateien "F1.GPI".."F12.GPI"
In diesen Dateien können Textmacros gespeichert werden, die besonders häufig
benutzt werden. Diese Texte werden aus GP heraus mit Shift-F1..F12 auf-
gerufen. Der Dateiname entspricht der Funktionstasten-Nummer, z.B. wird
die Datei "F5.GPI" wird mit Shift-F5 aufgerufen.
Die Makrodateien F11.GPI und F12.GPI können nur auf Rechnern verwendet
werden, die eine MF2-Tastatur angeschlossen haben und wo die Funktionstasten
F11 und F12 existieren.
3.2.5 Die Datei "QRT.GPI"
Diese Datei wird gesendet, wenn der QSO-Partner der Fernsteuerbefehl //Q
auslöst. Nach dem Aussenden der Datei wird die Verbindung getrennt.
3.2.6 Die Datei "RUN.GPI"
Wird von einem QSO-Partner der Fernsteuerbefehl "//RUN ?" aufgerufen, wird
der Inhalt dieser Datei gesendet. Die Datei sollte eine Kurzbeschreibung
aller externen Programme enthalten, die mit //RUN aufgerufen werden können.
3.2.7 Die Datei "ORIGIN.GPI"
In dieser Datei kann der Anwender originelle Zitate usw. abspeichern und mit
Hilde des Makros %O im CTEXT usw. unterbringen. Für jedes Zitat steht nur
eine Zeile zur Verfügung, die maximal 255 Zeichen lang sein darf.
3.3 Die Dateien "<call>.GPC"
In diesen Dateien können persönliche Connect-Texte für bestimmte Calls
gespeichert werden, d.h. OM A kann anders begrüßt werden als OM B.
Wird man von einem OM connected und es existiert für sein Call eine
entsprechende *.GPC-Datei, wird die Datei "CTEXT.GPI" ignoriert und nur
die *.GPC-Datei gesendet.
Die persönlichen Connecttexte können wie die *.GPI-Dateien alle Macros
enthalten.
3.4 Die Dateien "<call>.GPM"
Diese Dateierweiterung bedeutet "Graphic Packet Mail".
Mit Hilfe dieser Dateien hat man die Möglichkeit, persönliche Nachrichten an
ein bestimmtes Rufzeichen zu richten. Wird man von dieser Station connected,
wird anstelle des normalen Begrüßungstextes diese Datei gesendet.
Es kann pro Call nur eine Mail-Datei existieren.
In den *.GPM-Dateien können die gleichen Macros verwendet werden, wie in den
*.GPI-Dateien.
Von der Gegenstation kann eine Mail-Datei mit dem Fernsteuerbefehl //Kill ge-
löscht werden. Dieses sollte am Ende einer Mail-Datei angegeben werden.
*.GPM-Dateien besitzen immer eine höhere Priorität als *.GPC-Dateien.
3.5 Die Datei "MHEARD.GP"
GP verwaltet intern eine MH-Liste, in der die 20 letztgehörten Rufzeichen
gespeichert werden. Von connecteten Stationen läßt sich diese Liste mit
dem Befehl "//MHeard" abrufen. Nach Beendigung von GP wird die MH-Liste
in der Datei "MHEARD.GP" abgespeichert.
3.6 Die Datei "NAMES.GP"
In dieser Datei werden die Namen und Connect-Pfade von anderen Stationen
gespeichert. Connectete Stationen können sich in die Liste eintragen,
indem sie den Befehl "//Name" benutzen. Da es sich bei der Namensliste um
einen gewöhnlichen ASCII-Text handelt, kann man die Liste auch selbst ändern.
Genauere Informationen zur Syntax der Pfadeinträge finden Sie in Kapitel 9.
3.7 Die Dateien "*.GPB"
Der Datei-Suffix ".GPB" bedeutet "Graphic Packet Backup" und bezeichnet die
Dateien, die von GP angelegt werden, um Programmdaten bei Beendigung des
Programms abzuspeichern und beim Starten wieder in den Speicher zu laden.
Diese Dateien dürfen nicht manipuliert werden !
Durch diese Dateien ist es möglich, GP während eines QSO's zu beenden und
wieder zu starten, ohne vorher disconnecten zu müssen.
In der Datei CSTAT.GPB werden die QSO-Daten, in der Datei BUFFERS.GPB die
Textpuffer gespeichert. (BUFFERS.GPB nur, wenn in CONFIG.GP der Befehl
"Backup = ON" enthalten ist) In CSTAT.GPB wird außerdem der Zustand der Fern-
steuerung für jeden Kanal und des Softscrollings gespeichert (ein oder aus).
3.8 Die Datei "BINDATA.GP"
Diese Datei beinhaltet die Daten für das Begrüßungsfenster.
Im EGA-Modus kann das Begrüßungsfenster aus technischen Gründen leider nicht
gezeigt werden.
3.9 Die Datei "ICONS.GP"
In dieser Datei sind die Bilddaten der Symbole gespeichert. Diese werden bei
Bedarf von Diskette/Festplatte nachgeladen, es sei denn, man hat in seinem PC
EMS- oder XMS-Speicher installiert. In dem Fall wird die Datei beim Start
komplett diesen Speicher geladen und steht GP dort zur Verfügung, ohne das
weitere Plattenzugriffe erfolgen müssen. Die Datei muß im selben Verzeichnis
wie GP stehen. Fehlt diese Datei, werden anstelle der Symbole nur einfache
rote Felder angezeigt, die Funktionsweise von GP wird dadurch aber nicht
beeinträchtigt.
3.10 Die Dateien "<mycall>.GPL"
Die Dateierweiterung ".GPL" bedeutet "Graphic Packet Logfile" und bezeichnet
die Logbuchdateien, die vom integrierten Logbuch-Manager angelegt werden.
Für jedes MYCALL wird eine eigene Logbuchdatei angelegt, um so eine bessere
Übersicht zu erhalten. Für unterschiedliche SSIDs werden jedoch keine neuen
Dateien angelegt. Das Format der Logbuchdateien ist kompatibel zur Log-Datei
von SP.
3.11 Die Dateien "*.GPT"
Diese Dateien enthalten die System- sowie Remote-Texte von GP. Dadurch ist
es möglich, GP mit unterschiedlichen Sprachen zu betreiben. Es können bis zu
acht unterschiedliche Sprachen gleichzeitig verwaltet werden.
Aus Gründen der Zugriffsgeschwindigkeit wurden die Texte in einem speziellen
Format abgespeichert. Für nähere Informationen schreiben Sie bitte eine Mail
an DH1DAE @ DB0SGL.DEU.EU
3.12 Die Dateien "*.GPH"
In diesen Dateien werden die Texte für die Remote-Hilfen gespeichert. Diese
Texte werden gesendet, wenn eine Station den Befehl //Help aufruft. Da es
hier nicht so sehr auf hohe Geschwindigkeit ankommt, wurde für diese Datei
ein anderes Format gewählt als für die *.GPT-Dateien.
Jeder Text wird durch ein "@" eingeleitet, welchem der jweilige Befehl sowie
die Anzahl der signifikanten Buchstaben, d.h. wie weit der Befehl maximal
abgekürtzt werden darf, nachgestellt wird. Eine Ausnahme bildet der Text für
die generelle Hilfe, d.h. wenn nach dem Befehl //Help kein weiterer Parameter
angegeben wurde. Dieser Text wird durch "@@" gekennzeichnet.
3.13 Die Dateien "<call>.GPW"
Diese Dateien haben nur für Sysops von TheNet-, BayCom-, Flexnet-Digipeatern
und DieBox-Mailboxen Bedeutung. In diesen Dateien werden die ensprechenden
Paßwort-Strings gespeichert. Nähere Informationen dazu in 5.12.
4. Tastaturkommandos
4.1 Tastaturkommandos, die für alle Kanäle gelten
F1..F10 : Schaltet auf Kanal 1..10
F11 bzw. ALT-F1 : DieBox-Checkfunktion
F12 bzw. ALT-F2 : DieBox-Listfunktion
ALT-M : Schaltet auf den Monitorkanal
ALT-E : Schaltet in den Editor
ALT-O : DOS-Shell
ALT-R : Softscroll für jeweiligen Kanal an/aus
ALT-U : Setup
ALT-X : Programm beenden
ALT-Z : Zoom an/aus (nur VGA)
ALT-F4 : RX-Fenster löschen
ALT-F6 : Zeigt letzte Link-Status Meldung
ALT-F7 : Zeigt letzte Fehlermeldung
<Ins> : Schaltet um zwischen Einfüge- und
Überschreibmodus.
4.2 Kommandos, die nur für Kanal 1..10 gelten
ALT-B : Scrollbalken ein/aus
ALT-C : Verbindung herstellen
ALT-D : Verbindung trennen
ALT-Y : Mycall setzen (nur wenn disconnected)
ALT-S : QSO speichern
ALT-F : Datei senden (nur wenn connected) *)
ALT-F8 : Schaltet Splitscreen an/aus
ALT-F9 : Splitscreen-Trennlinie nach oben schieben
ALT-F10 : Splitscreen-Trennlinie nach unten schieben
ALT-T : Connect-Text auswählen
ALT-Q : Betriebsfrequenz eingeben
Shift-F1..F10 : Sendet Textmacro 1..10 (F1.GPI..F10.GPI)
Ctrl-D : Schreibt das Datum in den Vorschreibpuffer
Ctrl-T : Übernimmt die Uhrzeit in den Vorschreibpuffer
Ctrl-Y : Zeile im Vorschreibpuffer löschen
(Wird zugleich in den Zwischenpuffer kopiert
und kann mit Ctrl-P wiederhergestellt werden)
Ctrl-C : Zeile in den Zwischenpuffer kopieren (Copy)
Ctrl-P : Zwischenpuffer in Zeile kopieren (Paste)
Ctrl-O : Wählt per Zufallsgenerator eine Zeile aus der
Datei "ORIGIN.GPI" aus und kopiert sie in den
Vorschreibpuffer.
Ctrl-K oder
Ctrl-<INS> : Kopiert einen selektierten Text aus dem RX-
fenster in den Editor.
4.3 Editorbefehle
ALT-L : Text laden *)
ALT-S : Text speichern
Ctrl-Y : Zeile löschen
(Wird zugleich in den Zwischenpuffer kopiert
und kann mit Ctrl-P wiederhergestellt werden)
Ctrl-C : Zeile in den Zwischenpuffer kopieren (Copy)
Ctrl-P : Zwischenpuffer in Zeile kopieren (Paste)
des weiteren alle Cursorsteuerungs-Kommandos (s.u.)
4.4 DieBox-Check- und Listmenü-Kommandos
ALT-S : Checkliste sortieren (nicht bei LIST)
Cursortasten (s.u.) : Auswahlbalken auf gewünschten Eintrag setzen
<SPACE> : Eintrag markieren/demarkieren
<RETURN> : Read-Befehl zur Mailbox senden
<ESC> : Check-Menü verlassen
4.5 Bildschirm und Cursorsteuerung
CursorUp : Scrollt den Textpuffer nach oben
CursorDown : Scrollt den Textpuffer nach unten
CursorRight : Bewegt den Cursor nach Rechts
CursorLeft : Bewegt den Cursor nach Links
PageUp : Scrolling um eine Seite nach oben
PageDown : Scrolling um eine Seite nach unten
Ctrl-PageUp : Springt zum Textanfang
Ctrl-PageDown : Springt zum Textende
Ctrl-CursorRight : Setzt Cursor auf den Anfang des rechten Worts
Ctrl-CursorLeft : Setzt Cursor auf den Anfang des linken Worts
Home : Setzt Cursor in die erste Spalte **)
End : Setzt Cursor an das Ende der Zeile **)
*) Die Funktionen "Text laden" und "Datei senden" erwarten die Eingabe
eines Dateinamens. Tauchen in diesem Namen sogenannte Wildcards auf,
also * oder ?, wird eine File-Select-Box aktiviert und die Datei kann
aus einer Liste ausgewählt werden. Wird als Dateiname ein Unter-
verzeichnis angegeben, wird automatisch der Stellvertretername *.*
verwendet und eine dementsprechende Liste angezeigt. Die Auswahlliste
beginnt immer mit evtl. vorhandenen Unterverzeichnissen, gefolgt von
den eigentlichen Dateien. Die Unterverzeichnisse erkennt man an dem
Backslash (\), der direkt auf den Namen folgt. Durch Auswahl eines
Unterverzeichnisses wird zu dem neuen Pfad gewechselt und der Inhalt
dieses Verzeichnisses angezeigt. Das Anklicken des Verzeichnisses "..\"
wechselt in das vorherige Verzeichnis.
**) Die Home- und End-Taste sind mangels geeigneterer Tasten im Monitor
und Kanal 1-10 anders belegt. bei diesen Kanälen wird mittels dieser
Tasten das Ausgabefenster um eine Zeile nach oben bzw. unten gescrollt.
4.6 Erzeugung von ASCII-Zeichen 1-31
Normalerweise kann man ASCII-Zeichen 1-31 durch die Tastenkombinationen
Ctrl-[A..Z] bzw. durch andere Ctrl-Kombinationen erzeugen.
Einige Ctrl-Funktionen sind aber durch GP belegt, z.B. Ctrl-D. In diesem Fall
wird dann nicht das ASCII-Zeichen 4 sondern das Datum in den Eingabepuffer
geschrieben. Unter bestimmten Bedingungen braucht man aber gerade ein ASCII-
Zeichen, was von GP mit einem Makro belegt ist. In einem solchen Fall kann
man das entsprechende Zeichen mit Hilfe der ALT-Taste und des Nummernblocks
erzeugen. Dazu muß man die ALT-Taste drücken und gedrückt lassen. Dann kann
man mit dem Nummernblock eine beliebige Zahl zwischen 1 und 255 eintippen und
danach die ALT-Taste loslassen.
5. Der QSO-Betrieb
5.1 Allgemeine Informationen
GP bietet die Möglichkeit, bis zu zehn QSOs gleichzeitig zu führen.
Dazu stellt es pro QSO jeweils einen Kanal zur Verfügung.
Auf diese Kanäle kann mit den Funktionstasten F1..F10 geschaltet werden.
Für jeden Kanal läßt sich ein eigenes Rufzeichen einstellen. Dies ist
mit ALT-Y möglich.
Will man eine Verbindung mit einer anderen Station herstellen, muß man
zunächst auf einen freien QSO-Kanal schalten und dann die Tastenkombination
ALT-C drücken. Daraufhin wird man zur Eingabe des Rufzeichens der Zielstation
aufgefordert. Ist die Station in der Namensdatei eingetragen, reicht die
Eingabe des Calls ohne Pfad, ansonsten muß man den gesamten Pfad durch ein
Leerzeichen getrennt hinter dem Rufzeichen angeben. Will man zum Beispiel
DH1DAE über DB0NWS und DB0FN connecten und DH1DAE ist in der Namensdatei
noch nicht eingetragen, muß man auf die Frage nach dem Rufzeichen
"dh1dae db0nws db0fn" eingeben (Siehe TNC-2 Manual). Ist DH1DAE stattdessen
in der Liste enthalten, reicht die Eingabe "dh1dae".
Will man eine Verbindung trennen, einfach die Tastenkombination ALT-D
betätigen.
Ist man auf mehreren Kanälen gleichzeitig connected, so wird in der oberen
Menüleiste angezeigt, wenn auf einem Kanal Text empfangen und noch nicht
gelesen wurde. In so einem Fall erscheint der entsprechende Menüpunkt in
anderen Farbe. Zusätzlich dazu hat man noch die Möglichkeit, das Empfangen
von Paketen mit einem akustischen Signal zu unterlegen. (s. 3.1.8)
Ist man mit einer Station verbunden, kann man einfach losschreiben. Der Text
wird in dem oberen Fenster angezeigt und kann mit den Cursortasten editiert
werden. Zum Aussenden einer Textzeile muß man <RETURN> drücken. Der Eingabe-
editor verfügt zusätzlich über einen automatischen Zeilenumbruch, d.h. bei
Erreichen des Zeilenendes wird ein Wort, das noch nicht zu Ende geschrieben
wurde, automatisch in die nächste Zeile geschrieben und die letzte Zeile wird
ausgesendet. Auf diese Weise kann es nicht zu unkontrollierten Trennungen von
Wörtern am Ende einer Zeile kommen. Ein weiterer Vorteil ist, daß man nicht
mehr <RETURN> drücken muß sondern längere Texte einfach eintippen kann, ohne
sich um das Abschicken der Textzeilen zu kümmern. Nur zum Abschluß des Textes
muß man die RETURN-Taste drücken, wenn die letzte Zeile weniger als 80
Zeichen enthält. Der Zeilenumbruch ist als Default-Wert auf 80 Zeichen pro
Zeile eingestellt. Dieser Wert läßt sich im Setup verändern. Dies ist dann
wichtig, wenn man sich z.B. im Conversmodus eines Digipeaters befindet. In
so einem Fall wird der gesendeten Zeile das Rufzeichen des Absenders voran-
gestellt und die Länge der Zeile erhöht sich somit. Es ist deshalb günstig,
bei Conversrunden den Zeilenumbruch auf 65 Zeichen pro Zeile einzustellen.
5.2 Filetransfer (ALT-T)
Diese Funktion sendet eine Datei von Diskette/Festplatte zum QSO-Partner,
wobei in diesem Fall die Macros, wie sie bei den *.GPI-Dateien Verwendung
finden, ignoriert werden. Es existieren drei Möglichkeiten der Dateiüber-
tragung:
1. Textdatei-Übertragung
2. Binärdatei-Übertragung
3. AutoBin-Übertragung
4. Übertragung des Editor-Inhalts
Bei der Textdatei-Übertragung wird eine Datei ganz gewöhnlich sequentiell
gelesen und zum QSO-Partner gesendet. Dabei werden aber bestimmte Zeichen,
wie z.B. LF oder EOF nicht übertragen, d.h. der Text wird leicht verändert.
Dies spielt bei Textdateien allerdings keine Rolle.
Will man aber Dateien übertragen, die nicht verändert werden dürfen, d.h.
die Datei, die beim QSO-Partner empfangen und bei ihm auf Diskette/Festplatte
gespeichert wurde, muß ein genaues Abbild der Datei sein, die von der eigenen
Diskette gesendet wurde, also z.B. *.EXE-Dateien oder GIF-Bilder etc., muß
man die Datei als Binärfile übertragen.
Die AutoBin-Übertragung ist eine Erweiterung der Binärdatei-Übertragung.
Hier wird ein kleines, einfaches Protokoll für die Übertragung benutzt, durch
das eventuelle Fehler bei der Übertragung festgestellt werden können.
Vor der eigentlichen Übertragung der Datei wird zunächst die Länge der Datei
zu dem Terminalprogramm des QSO-Partners gesendet, welches mit einer Be-
stätigung dieser Information antwortet. Dann beginnt die eigentliche Datei-
Übertragung. Nach Beendigung der Übertragung wird eine Prüfsumme, die während
der Übertragung errechnet wurde, angezeigt und zum QSO-Partner gesendet,
dessen Terminalprogramm verfährt genauso und so kann man beide Prüfsummen,
die eigene und die des QSO-Partners vergleichen. Haben sie unterschiedliche
Werte, so ist bei der Übertragung ein Fehler aufgetreten und die Datei, die
beim QSO-Partner empfangen wurde, ist unbrauchbar und sollte gelöscht werden.
Diese Art der Übertragung ist kompatibel zu Turbo Packet bzw. SP.
Sie ist nur dann möglich, wenn der QSO-Parter ein Terminalprogramm benutzt,
was ebenfalls diese Möglichkeit der Dateiübertragung beinhaltet, also z.B.
Turbo Packet oder SP.
Bei AutoBin-Übertragung muß immer zuerst der Empfänger sein Programm
auf Empfang schalten, erst dann darf der Sender die Übertragung starten.
Wird anders verfahren, wird der Header am Anfang der Übertragung vom
Empfänger nicht decodiert und bestätigt, d.h. die Übertragung kann nicht
stattfinden.
Das DieBox-System bietet seit der Version 1.9 die Möglichkeit, Dateien mit
Hilfe des AutoBin-Modus' in das Mailboxsystem einzuspielen und auszulesen.
Näheres dazu in Kapitel 5.13.
Die Aussendung des Editor-Inhalts entspricht der Übertragung einer Textdatei,
nur daß anstelle einer Datei der Inhalt des eingebauten Texteditors gesendet
wird. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß beim Senden des Editors
eine Makro-Abfrage durchgeführt wird. Man sollte deshalb darauf achten, daß
es nicht zu ungewollten Makroauswertungen kommt.
Alle Arten der Dateiübertragung können jederzeit abgebrochen werden, indem
die entsprechende Funktion erneut angewählt wird.
5.3 QSO speichern (ALT-S)
Ein bestehendes QSO kann auf verschiedene Weise gespeichert werden.
Ist die Speicherung aktiviert worden, ändert sich der entsprechende Menütext
und ist nun für das Beenden der Speicherung zu verwenden.
Hier nun eine Beschreibung der verschiedenen Speichermethoden:
5.3.1 Textdatei online
Hier wird der Text im dem Moment, wo er empfangen und auf dem Bildschirm
angezeigt wird, auf Diskette bzw. Festplatte geschrieben. Dies geschieht
solange, bis die Speicherung beendet wird. Es wird jedoch nur der Text
gespeichert, der nach dem Einschalten der Speicherfunktion empfangen wird.
Selbst gesendeter Text wird ebenfalls gespeichert.
5.3.2 Drucker online
Diese Speichermethode funktioniert genauso wie "Diskette/Festplatte online",
nur wird in diesem Fall speziell ein Drucker angesprochen und der Text, der
selbst gesendet wird, mit einem anderen Druckattribut versehen wird, d.h.
das Druckbild ist bei empfangenem Text anders als bei gesendetem (wie auf dem
Bildschirm). Die Druckattribute können in der Konfigurationsdatei mit den
Befehlen "DefaultPrint" und "InversPrint" eingestellt werden.
Da DOS die Druckernamen wie Dateinamen behandelt, kann auch in eine Datei
"gedruckt" werden. Dies geschieht, wenn man anstelle von "LPT1".."LPT4" oder
"PRN" einen Dateinamen als Ziel angibt. Diese Datei kann danach jederzeit
von DOS aus mit "COPY <datei> PRN" ausgedruckt werden.
ACHTUNG: Wird in eine Datei "gedruckt", entfällt die Abfrage, ob eine Datei
mit demselben Namen schon existiert. Ist dies der Fall, wird diese
Datei gelöscht und mit dem neuen Inhalt überschrieben.
Die Abfrage entfällt deshalb, da im Normalfall ein Drucker ange-
sprochen werden soll und dieser ja schon vorher existierte.
5.3.3 Ausschnitt speichern
Hier kann man einen beliebigen Ausschnitt aus dem Textpuffer speichern.
Dies ist nützlich, wenn man z.B. aus einer Mailbox einen interessanten Text
ausgelesen hat und vorher die Online-Speicherung nicht eingeschaltet hatte.
So kann man erst nach Lesen der Nachricht entscheiden, ob man sie wirklich
speichern möchte oder nicht.
Es kann jedoch nur Text gespeichert werden, der sich noch im Textpuffer be-
findet. Ist der Textpuffer klein gewählt, so kann es vorkommen, daß ein
Text zum Teil schon wieder überschrieben wurde und somit dieser Teil des
Textes verloren ist. Deshalb sollte man für einen Kanal einen relativ
großen Textpuffer wählen (z.B. 500 Zeilen), auf dem man seine Mailbox immer
connected. Große GIF-Bilder etc., sofern sie mit 7Plus o.ä. in ein Text-
format codiert wurden, sollten sicherheitshalber aber immer online ge-
speichert werden. 7Plus-Dateien im speziellen lassen sich am besten mit der
Code-Autosave-Funktion speichern. (siehe 5.3.5)
Als Zieldatei kann man entweder eine Datei oder ein anderes DOS-Gerät
angeben. Wird die Speicherung auf einen Drucker geleitet, entspricht das
Druckbild der Funktion im Punkt 5.3.2. Für das Drucken eines Ausschnitts muß
man den entsprechenden Druckernamen eingeben, also z.B. "LPT1".
5.3.4 AutoBin-Speicherung
Diese Funktion speichert eine Binärdatei mit einem Übertragungsprotokoll,
das kompatibel zu Turbo Packet, SP und AHP (Automodus) ist.
Genauere Beschreibung siehe Punkt 5.2.
Will man eine Binärdatei vom QSO-Partner empfangen, muß man zuerst bei
sich die Binärfile-Speicherung aktivieren, BEVOR beim QSO-Partner die
Übertragung gestartet wird.
Will man eine Binärdatei speichern, die mit 7Plus etc. codiert wurde, kann
die Datei problemlos auch als normaler Text gespeichert werden, also mit
"Diskette/Festplatte online" (siehe 5.3.1). Bei Mailboxen ist dies sogar
notwendig, da Mailboxen diese Art von Binärfile-Übertragung nicht unter-
stützen.
5.3.5 Code-AutoSave
Code-AutoSave ist eine nützliche Funktion zum Speichern von 7Plus- und
LCPlus-codierten Dateien. Das Speichern eines solchen Files wird in diesem
Fall mämlich von GP automatisch organisiert und man braucht sich selbst keine
Gedanken mehr über den richtigen Dateinamen usw. zu machen. Erkannt werden
alle 7Plus- und LCPlus-Dateien, also auch .ERR- und .COR-Dateien. Praktisch
ist diese Utility besonders dann, wenn ein Programm oder Bild in mehrere
Teile geteilt wurde. Da GP automatisch den richtigen Namen für die ent-
sprechende Datei auswählt, braucht man sich selbst gar nicht mehr darum zu
kümmern, sondern muß nur noch z.B. "r 10-20" eingeben und kann danach erstmal
eine Tasse Tee trinken...
Die Funktionsweise dieses Utilities ist relativ einfach:
Sobald ein 7Plus-Header erkannt wird und es ist eine Speicherung nicht ein-
geschaltet, dann aktiviert GP automatisch die Online-Speicherung und zeigt
dies durch ein Info-Fenster an. Die nachfolgenden Daten werden solange ge-
speichert, bis die entsprechende Ende-Kennung empfangen wird. Die so ent-
standene Datei auf Diskette/Festplatte enthält dann nur die informativen
Daten, der übrige Text, z.B. der Mailbox-Header werden nicht gespeichert.
Aktiviert bzw. deaktiviert wird diese Funktion im Setup-Menü, nähere Infor-
mationen dazu in Kapitel 10.
5.4 Text in Editor kopieren
Ab der Version 1.20 gibt es die Möglichkeit, bereits empfangenen Text aus
einem QSO-Fenster in den Editor zu kopieren und ihn dort weiterzuverarbeiten.
Für diese Funktion ist jedoch eine Maus erforderlich!
Um einen gewünschten Textausschnitt in den Editor zu kopieren, muß man diesen
Ausschnitt zunächst mit Hilfe der Maus selektieren. Dazu klickt man die
Anfangszeile des gewünschten Blocks an und hält die Maustaste gedrückt. Dann
bewegt man die Maus bei gedrückter Maustaste nach oben oder unten, bis alle
gewünschten Textzeilen inversfarbig markiert sind. Dann läßt man die Maus-
taste wieder los und betätigt die Tastenkombination Ctrl-<INS> oder Ctrl-K.
Befindet sich noch ein anderer Text im Editor, der noch nicht gespeichert
wurde, erscheint eine entsprechende Abfrage. Wählt man "Abbruch", so wird
der selektierte Text nicht in den Editor kopiert, bleibt aber selektiert.
Eine erneute Textselektion auf demselben Kanal löscht die alte Markierung.
5.5 Fernsteuerbetrieb
GP bietet eine Reihe von Fernsteuerbefehlen, die der QSO-Partner ausführen
kann. Allen Fernsteuerbefehlen müssen zwei Schrägstriche vorangestellt
werden, damit GP diese als Fernsteuerbefehle interpretiert. So kann es
jedoch zu Fehlauslösungen kommen, wenn in der ersten Spalte ein Satz zufällig
mit zwei Schrägstrichen beginnt. Dies kann besonders bei Mailboxbenutzung
passieren, wenn einige OMs in ihren Beiträgen aus irgendwelchen Gründen
Fernsteuerbefehle verwenden. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei Mailbox-
betrieb die Fernsteuerung auf dem entsprechenden Kanal abzuschalten.
Die Beschreibung der einzelnen Befehle befindet sich in der Datei "HELP.EXE".
Dieses Programm muß sich immer im gleichen Verzeichnis wie GP befinden,
da dieses Programm bei Aufruf der Fernsteuerfunktion "//h" gestartet wird
und die Ausgabe zum QSO-Partner gesendet wird. Da das Programm die DOS-
Standardausgabe benutzt, kann es auch von der DOS-Befehlsebene aufgerufen
werden.
Für die Befehle, die der Dateimanipulation/verwaltung dienen, muß in der
Konfigurationsdatei ein Pfad angegeben werden. Alle Benutzer haben die
gleiche Priorität und dürfen somit alle Befehle verwenden. Deshalb sollte
als Verzeichnis ein anderes als das GP-Verzeichnis gewählt werden.
Der Befehl zum Ändern des Pfades in "CONFIG.GP" ist "UserDir = <pfad>".
Wird GP auf der Festplatte installiert, muß unbedingt die Pfadeinstellung
entsprechend geändert werden, da die Dateibefehle sonst nicht benutzt werden
können.
Fernsteuerbefehle können auch vom Sysop selbst ausgeführt werden und die
Ausgabe wird zum QSO-Partner gesendet, als wenn der QSO-Partner selbst den
Befehl gesendet hätte.
Dies geschieht durch drücken der <ESC>-Taste. Daraufhin erscheint ein
Eingabefenster und man braucht nur den Fernsteuerbefehl einzugeben.
Zu beachten ist, daß man dem Fernsteuerbefehl zwei Schrägstriche ("//")
voranstellen muß, damit dieser als Fernsteuerbefehl erkannt wird.
(z.B. "<ESC>//h" sendet den Hilfetext zur Gegenstation)
5.6 Externe Programme
Mit dem Fernsteuerbefehl "//RUN <Programm>" kann ein QSO-Partner von Ihnen
selbstgeschriebene Programme starten. Die Ausgabe der Programme geschieht
dann nicht auf dem Bildschirm sondern wird zum TNC umgeleitet. Damit die
Umleitung der Bildschirmausgabe funktioniert, müssen diese Programme die
DOS-Standardausgabe verwenden. Des weiteren dürfen die Programme auch keine
Tastatureingaben verlangen. Alle evtl. notwendigen Eingaben müssen die
Programme über die Kommandozeile erhalten. Als Beispiel kann hier das Pascal-
Programm "HELP.PAS" dienen.
In der Ausgabe der Programme können wie bei den *.GPI-Dateien ebenfalls
Macros verwendet werden.
Will man externe Programme in TURBO PASCAL 4.0/5.x/6.0 schreiben, muß man
beachten, daß man die Unit CRT NICHT benutzen darf, da diese die Bildschirm-
ausgabe automatisch entweder direkt in den Bildschirmspeicher schreibt oder
BIOS-Funktionen benutzt, d.h. die DOS-Standardausgabe umgeht.
Als externes Programm ist auf dieser Diskette das Programm "SYSINFO.EXE"
vorhanden, was eine kurze Systembeschreibung des benutzten PC's liefert.
Für externe Programme muß ein Verzeichnis angelegt werden, in dem diese
Programme zu finden sind und der Pfad zu diesem Verzeichnis muß in der
Konfigurationsdatei entsprechend angegeben werden. Der Befehl hierfür lautet
"ExternalDir = <pfad>".
5.7 Splitscreen
Will man während eines QSO's zusätzlich den Monitor beobachten, kann man
mit ALT-F8 den Bildschirm teilen, wobei im oberen Teil weiterhin das QSO und
im unteren Teil der Monitor dargestellt wird. Mit den Tasten ALT-F9 und
ALT-F10 läßt sich die Trennzeile zwischen den beiden Fenstern verschieben.
Der Splitscreen läßt sich auch mittels der rechten Maustaste ein- und aus-
schalten. Die Große der Fenster läßt sich verändern, indem man den Maus-
zeiger auf die Trennzeile positioniert, die linke Maustaste drückt und bei
gedrückter Taste die Maus nach oben oder unten bewegt.
5.8 Scroll-Lock
Die Bildschirmausgabe kann gestoppt werden, wenn man die Taste Scroll-Lock
drückt. Die gleiche Funktion übernimmt auch der Schalter "ScrLock" auf der
Trennleiste zwischen QSO- und Monitorbildschirm. Dieser Schalter kann mit
der Maus ein- und ausgeschaltet werden.
ACHTUNG: Die Bildschirmausgabe bleibt gestoppt, solange der Scroll-Lock-
Modus aktiv ist (Scroll-Lock-Led leuchtet bzw. ScrollLock-Schalter
"gedrückt"). Vergißt man, den Modus durch nochmaliges Drücken der
Scroll-Lock-Taste zu deaktivieren, kann der Puffer des TNC
überlaufen und es kommt zu Fehlern.
5.9 TNC-Befehle
Will man TNC-Parameter ändern, kann man dies tun, indem man die <ESC>-Taste
drückt. Daraufhin erscheint ein Eingabefenster, wo man den TNC-Befehl ein-
geben kann. Durch nochmaliges Drücken der <ESC>-Taste wird das Eingabefenster
wieder geschlossen, ohne einen evtl. eingegeben Befehl auszuführen.
5.10 Logbuchführung
Auf Wunsch wird von GP automatisch Logbuch geführt. Dies ist der Fall, wenn
in der Konfigurationsdatei der Befehl "Log = ON" enthalten ist.
5.11 Verschiedene Connect-Texte
GP bietet die Möglichkeit, verschiedene Connect-Texte zu verwalten. Man kann
sich so verscheidene Connect-Texte vorbereiten und diese dann bei ent-
sprechender Gelegenheit einfach und schnell umschalten.
Der Standard-Connect-Text trägt den DOS-Dateinamen "CTEXT.GPI". Alternative
Connect-Texte können so angelegt werden, indem der Präfix des Dateinamen um
bis zu drei Buchstaben erweitert wird. Beispiele sind z.B.:
"CTEXT_A.GPI", "CTEXT_01.GPI", "CTEXTABC.GPI" ...
Beim Betrieb mit mehren Mycall-Verzeichnissen kann es dabei allerdings zu
Problemen führen, wenn alternative Connect-Texte nur für eines von
verschiedenen Mycalls existieren. Wird der ausgewählte alternative CText
nicht gefunden, wird der Standard-CText gesendet.
5.12 Sysop-Funktionen
Für Sysops von TheNet-,BayCom- und Flexnet-Digipeatern sowie DieBox-Mailboxen
bietet GP eine automatische Generierung des Sysop-Paßwortes. Das Paßwort wird
automatisch generiert und in den Vorschreibpuffer geschrieben, sobald die
Antwort des Digis auf den Befehl "SY" bzw. "PW" gekommen ist. Es MUSS auf
jeden Fall mindestens "SY" zum Digi gesendet werden, damit GP das Paßwort
generieren kann. Bei DieBox-Mailboxen wird das Paßwort direkt beim Einloggen
generiert.
Für jeden Digi bzw. jede Mailbox muß eine eigene Datei angelegt werden, die
den Namen des Digis/der Mailbox trägt und den Suffix ".GPW" enthält. Hat das
Call einen SSID, so muß auch dieses im Dateinamen angegeben werden, jedoch
ohne Bindestrich.
Beispiel: Die Datei für DB0IZ-9 müßte "DB0IZ9.GPW" heißen.
Die Paßwortdateien dürfen nur den eigentlichen Paßwortstring enthalten, bzw.
bei Flexnet eine fünstellige Dezimalzahl und bei DieBox 60 Zeilen zu je 27
Zeichen.
5.13 Das DieBox-AutoBin
Das DieBox-System bietet seit der Version 1.9 die Möglichkeit, binäre Dateien
mit Hilfe des AutoBin-Modus' in das Mailboxsystem einzuspielen bzw. wieder
auszulesen. Die Vorgehensweise unterscheidet sich dabei nicht von der
bisherigen Methode, Files einzuspielen bzw. auszulesen. Man muß nur jeweils
bei GP das AutoBin-Senden bzw. Speichern einschalten und der Rest geht
automatisch. Beim Auslesen mehrerer Binärdateien direkt hintereinander muß
man jedoch darauf aufpassen, daß man die AutoBin-Speicherung bei jeder Datei
von Hand wieder einschalten muß. Leider ist eine vollkommene Automatisierung
des Box-AutoBin-Modus nicht möglich, da im #BIN#-Header der Mailbox die
Angabe des Dateinamens fehlt.
Man erkennt binäre Dateien in der Mailbox an einem vorangestellten "(BIN)"
im Titel.
6. Anwendung der MailBox-Utilities
Die folgenden Utilities zur Mailboxbenutzung funktionieren nur bei
Mailboxen, die mit der DieBox-Software ausgestattet sind. In DL haben
die meisten Mailboxen diese Software in Betrieb.
Wenn Sie mit dem Mailbox-Betrieb noch nicht vertraut sind, lesen Sie
bitte die Hilfestellungen der Mailbox (HELP).
6.1 Das BBS-Menu
Mailboxen bieten die Möglichkeit, alle neuen Einträge seit dem letzten Login
aufzulisten. Eine solche Liste entspricht bei jedem Mailboxsystem einem
bestimmten Format. GP ist in der Lage, die entsprechenden Listen von ver-
schiedenen gängigen BBS-Systemen zu erkennen. Erkannt werden:
DieBox
F6FBB (getestet wurden die Versionen 5.13 und 5.14)
DK5SG-BBS (DB0SAO)
DB0IE
Empfängt GP eine solche Liste, wird diese in einem speziellen Puffer
gespeichert. Dieser Puffer ist mit einem Auswahlmenü gekoppelt, so daß man
sich bequem den gewünschten Eintrag zum Lesen auswählen kann.
Der gewählte Listeneintrag wird dann automatisch in einen Befehl zum Lesen
der Datei umgewandelt und an die Mailbox gesendet. Danach muß man nur noch
auf den Text warten.
Nachdem die Verbindung mit der Mailbox getrennt wurde, wird die Liste
wieder gelöscht. Die Liste wird aber nur dann gelöscht, wenn die Verbindung
vom Benutzer selbst getrennt wurde, sei es durch einen Disconnect oder den
Quit-Befehl der Mailbox. Bei Timeouts, Link failures usw. bleibt die Liste
erhalten und kann bei erneutem Connecten der Mailbox wiederverwendet werden.
Der erneute Connect der Mailbox nach einem Timeout muß jedoch auf demselben
Kanal erfolgen!
Da nur EIN Auswahlmenü existiert, kann man diese Funktion auch nur dann
anwenden, wenn man NUR MIT EINER MAILBOX ZUR GLEICHEN ZEIT verbunden ist,
ansonsten werden alle Einträge der verschiedenen Mailboxen in einen Puffer
geschrieben und es kommt unweigerlich zu Fehlern.
Die Anwendung dieser Funktion gestaltet sich so:
1. Mailbox connecten
2. Den enstsprechenden Check-Befehl zur Mailbox senden
3. Nachdem die gesamte Liste angekommen ist und das Prompt der Mailbox
erscheint, mit ALT-F1 die Check-Funktion anwählen, die gewünschten
Nachrichten zum Lesen mit den Cursortasten auswählen und mit der
Leertaste markieren. Will man die Nachrichten lesen, muß man <RETURN>
eingeben. Danach braucht man nur noch auf die Nachrichten zu warten.
Punkt 3 kann beliebig oft wiederholt werden.
Will man nur eine Datei auslesen, reicht es, den Auswahlbalken auf den
gewünschten Eintrag zu positionieren und <RETURN> zu drücken.
Auf Wunsch kann die Liste auch nach Rubriken sortiert werden, damit wird die
Liste wesentlich übersichtlicher, da man sich meistens sowieso nur für be-
stimmte Rubriken interessiert.
Befindet sich im BBS-Menü noch eine Liste und eine neue Liste wird empfangen,
erscheint eine Abfrage "Alte Liste löschen Ja, Nein,Abbruch". Wählt man
"Ja", so wird die alte Liste gelöscht und durch die neuen Einträge ersetzt.
"Nein" fügt die neuen Einträge an die alte Liste an.
"Abbruch" bricht die Funktion ab, indem die Aussendung des Check- oder List-
Befehls verhindert wird.
6.2 Die DieBox-Listfunktion
Die Listfunktion hat im Prinzip die gleiche Funktion wie die Checkfunktion.
Dieses Menü funktioniert aber nur mit DieBox-Mailboxen. Die Liste kann nur
einer Rubrik zugeordnet werden. Beim Listen einer anderer Rubrik werden die
vorherigen Einträge gelöscht.
Die Anwendung dieser Funktion sieht so aus:
1. Mailbox connecten
2. eine gewünschte Rubrik auflisten, z.B. "l ibm"
(weitere Info lesen Sie bitte in der Hilfestellung der Mailbox)
3. Nachdem die gesamte Liste angekommen ist und das Prompt der Mailbox
erscheint, mit ALT-F2 die List-Funktion anwählen, die gewünschten
Nachrichten zum Lesen mit den Cursortasten auswählen und mit der
Leertaste markieren. Will man die Nachrichten lesen, muß man <RETURN>
eingeben. Danach braucht man nur noch auf die Nachrichten zu warten.
Punkt 3 kann beliebig oft wiederholt werden.
Will man nur eine Datei auslesen, reicht es, den Auswahlbalken auf den
gewünschten Eintrag zu positionieren und <RETURN> zu drücken.
7. Der GP-Editor
Bei diesem Editor handelt es sich um einen einfaches Instrument zum
Bearbeiten von kleineren Textdateien, z.B. der Konfigurationsdatei oder
Infotexten wie "NEWS.GPI" oder "CTEXT.GPI".
Der Editor bietet keinen besonderen Bedienungskomfort, doch sind alle
wesentlichen Cursorsteuerungen vorhanden. Außerdem bietet dieser Editor
den Vorteil, GP nicht extra verlassen zu müssen, um einen Text zu editieren.
Die Größe des Editor-Speichers läßt sich in der Konfigurationsdatei auf
eigene Wünsche einstellen. Der Speicher wird dabei in Zeilen à 80 Zeichen
angegeben. Das Minimum sind 40 Zeilen, das Maximum 795 Zeilen (ca. 64KB).
Es existieren zwei Modi, in denen der Editor betrieben werden kann.
Im Einfügemodus werden alle Zeichen, die rechts vom Cursor stehen, nach
rechts geschoben und das neue Zeichen in den Text eingefügt.
Im Überschreib-Modus wird stattdessen das Zeichen, auf dem sich der Cursor
befindet, durch das neue Zeichen ersetzt.
Optisch wird der Einfügemodus durch einen "halben" Cursor angezeigt, während
im Überschreibmodus ein "voller" Cursor zu sehen ist.
Zwischen diesen Modi wird mit der Insert-Taste umgeschaltet.
Bei der Benutzung des GP-Editors muß zwischen "Textzeile" und "Bildschirm-
zeile" unterschieden werden. Eine Bildschirmzeile kann maximal 80 Zeichen
lang werden und beinhaltet die Zeichen, die tatsächlich auf dem Bildschirm
zu sehen sind. Eine Textzeile kann ais mehreren Bildschirmzeilen bestehen und
ist das, was nach dem Speichern der Datei in einer Zeile vorhanden ist.
Der GP-Editor kann Textzeilen bis 255 Zeichen Länge verarbeiten, diese werden
jedoch in mehrere Bildschirmzeilen zu je 80 Zeichen aufgeteilt. Pro Bild-
schirmzeile sind maximal 80 Zeichen erlaubt. Wird versucht, mehr als 80
Zeichen in eine Bildschirmzeile zu schreiben (im Einfügemodus), werden die
Tastatureingaben ignoriert.
Das Ende einer Textzeile wird mit einer Raute markiert. Fehlt diese Raute, so
wird beim Speichern die nächste Bildschirmzeile angefügt, ohne ein CR/LF
zwischen den Bildschirmzeilen einzufügen.
Zum Laden eines Textes die Tastenkombination ALT-L drücken und dann den
Dateinamen angeben.
Zum Speichern eines Textes ALT-S drücken und Dateinamen eingeben.
Will man eine neue Datei, die noch nicht auf der Diskette/Festplatte exis-
tiert, einfach ALT-L drücken und dann den gewünschten Dateinamen eingeben und
die nachfolgende Frage, ob die Datei neu angelegt werden soll, mit "J" beant-
worten.
8. Die MH-Liste (ALT-H)
GP verwaltet eine interne MH-Liste, welche die 40 letztgehörten Stationen
auflistet. Diese Liste wird bei dem Fernsteuerbefehl //MHeard an die Gegen-
station gesendet. Die MH-Liste erhält ihre Informationen aus dem Monitor-
kanal und wird nur auf den neuesten Stand gebracht, wenn der Monitor ein-
geschaltet ist (Monitor Mode sollte nicht "N" sein).
Die MH-Liste bietet die Möglichkeit, zu untersuchen, ob ein gehörtes Call
schon in der Datei NAMES.GP eingetragen ist. Um dieses zu prüfen, braucht
man nur den inversen Balken auf ein Rufzeichen zu bringen und <RETURN> zu
drücken. Die Auswahl kann natürlich auch mit der Maus geschehen, die Funk-
tionsweise ist dieselbe, wie beim Box-Check-Menü.
9. Der Autorouter
Der Autorouter von GP hilt Ihnen, bekannte Stationen zu connecten, ohne daß
Sie den kompletten Pfad eingeben müssen oder sich von Hand durch die
Digipeater durchzuconnecten. Voraussetzung dafür ist jedoch, daß der Pfad
zu der jeweiligen Station bekannt ist und in der Datei NAMES.GP eingetragen
wurde. Die Listeneinträge haben immer folgende Syntax:
TYP>CALL NAME; PFAD
Wichtig ist die richtige Angabe des Typs, denn dadurch erkennt GP, welche
Aktionen durchgeführt werden dürfen und welche nicht. So kann die Check- und
List-Funktion nur bei Mailboxen gebraucht werden, während ein Nachricht mit
Hilfe des Fernsteuerbefehls "//<n> <Text>" nur an Kanäle geschickt werden
kann, die mit einem TERM (Terminal-Endstelle) verbunden sind.
Der Name der Station darf Leerzeichen enthalten und kann theoretisch beliebig
lang sein, im Programm werden allerdings nur die ersten 22 Buchstaben des
Namens angezeigt.
Ist die entsprechende Station direkt und ohne einen Digipeater erreichbar,
dann wird der Pfadeintrag einfach weggelassen, ansonsten enthält der Pfad
eine Auflistung aller notwendigen Digipeater.
Ein Digipeatereintrag hat immer die Syntax TYP>CALL.
TYP kann folgende Buchstaben annehmen:
B : Mailbox (z.B. B>DB0SGL)
D : Digipeater (z.B. D>DB0ID)
F : Flexnet-Digipeater (z.B. F>DB0FN)
N : NetRom-Digipeater (z.B. N>DB0DOZ)
T : Terminal-Endstelle (z.B. T>DH1DAE)
Wird eine Terminal-Endstelle als Digipeater benutzt, dann generiert
GP automatisch einen entsprechenden Remote-Befehl, also "//C ...".
Anhand dieser Typenbezeichner erkennt GP, auf welche Weise über die einzelnen
Stationen connected werden muß. Ein Pfadeintrag sieht z.B. folgendermaßen aus:
T>DH1DAE Ulf; D>DB0NWS D>DB0FN T>DH1DAE
In diesem Fall sendet GP an den TNC den Befehl "C DH1DAE DB0NWS DB0FN".
Ist in der Pfadliste jedoch ein N>- oder F>-Digi vorhanden, z.B.:
T>DH1DAE Ulf; N>DB0HSK N>DB0DOZ D>DB0FN T>DH1DAE
dann sieht die Connectsequenz etwas anders aus. Jetzt wird zunächst der
Digipeater DB0HSK connected, dann der Befehl "C DB0DOZ" und anschließend der
Befehl "C DH1DAE DB0FN" ausgesendet.
9.1 Rekursive Pfadeinträge
In der Pfadliste muß nicht der komplette Pfad eingegeben werden, sondern es
kann auf einen anderen, schon bekannten Pfad aufgebauen.
Beispiel:
F>DB0FN Digi Siegen
F>DB0WST Netzknoten West; F>DB0FN F>DB0WST
F>DB0ME-3 Digi Solingen; F>DB0WST N>DB0ME-3
B>DB0SGL Mailbox Siegen; F>DB0FN B>DB0SGL
B>DB0IZ Mailbox Solingen; N>DB0ME-3 B>DB0IZ
Der vollständige Pfad zu DB0IZ z.B. wird nun aus dem Pfad zu DB0ME-3 und
zu DB0WST zusammengesetzt. Es ergibt sich beim Connecten dann automatisch
folgender Pfad:
F>DB0FN F>DB0WST N>DB0ME-3 B>DB0IZ
Die Verwendung der rekursiven Pfadeinträge hat zwei Vorteile:
1. Man muß weniger eintippen (hi)
2. Die Pfadliste wird variabler, falls ein bestimmter Digipeater ausfällt
oder ein neuer Link dazukommt, braucht nur EIN Pfadeintrag geändert zu
werden.
9.2 Autorouting über SP-Gateways
Sollte in einem Pfad ein Link über ein SP-Gateway vorkommen, bei dem hinter
dem Call auch noch eine Portnummer angegeben werden muß, läßt sich dies durch
einen Trick erreichen, und zwar durch einen "Dummy-Digi".
Beispiel:
DL9ZZZ ist ein SP-Gateway, der mit Port0 auf 70cm und mit Port1 auf 2m QRV
ist. OM A ist auf 2m QRV und will DB0XYZ auf 70cm connecten. Der
entsprechende Connect-Befehl müßte also lauten "//C DB0XYZ 0". Der Pfad-
eintrag in NAMES.GP sieht dann folgendermaßen aus:
N>DB0XYZ Testdigi; T>DL9ZZZ D>0 N>DB0XYZ
GP connected zuerst DL9ZZZ und sendet dann den Befehl "//C DB0XYZ 0".
(Hat DL9ZZZ seinen Gateway als Node konfiguriert, kann man anstelle von
"T>DL9ZZZ" auch "N>DL9ZZZ" eintragen)
Dieser Trick kann nicht nur bei SP-Gateways angewendet werden, sondern z.B.
auch bei Baycom-Nodes, wenn dort eine Portnummer angegeben werden muß.
9.3 Einige Anmerkungen zum Autorouter
Wie Sie sicher schon bemerkt haben, wertet der Autorouter die entsprechenden
Connect-Meldungen der Digipeater aus, um den tatsächlichen Endknoten zu er-
mitteln. Nachrichtentechnisch gesehen ist solch eine Art des Autoroutens zwar
ziemlich unsinnig, aber bei dem derzeitigen Packet Radio-Netz mit seinen
NetRom-Knoten nicht anders möglich. Das bessere Routing wird auf jeden Fall
von Flexnet-Digipeatern übernommen und es sollte daher so weit wie möglich
dieses Routing-System benutzt werden. Bei Flexnet-Digipeatern kann angezeigt
werden, welche Digipeater über das Flexnet-Autorouting erreicht werden
können, der Befehl, mit dem eine solche Liste abgerufen werden kann, ist "D".
10. Setup-Funktion (ALT-U)
GP bietet die Möglichkeit, während des Betriebes einige Programmparameter
zu verändern. Dies sind z.B. die Farbeinstellungen oder auch die Aktivierung
bzw. Deaktivierung der Fernsteuerung für einen QSO-Kanal usw.
Die einzelnen Menüpunkte können entweder mit den Cursortasten und <RETURN>,
oder durch einen Doppelklick der linken Maustaste angewählt werden.
Nach Verlassen von GP mit ALT-X werden alle Einstellungen dieses Menüs in der
Datei CSTAT.GPB gespeichert und beim nächsten Start von GP wieder auf diese
Werte eingestellt.
Für jeden Kanal existiert ein eigenes Setup-Menü. Diese Menüs sind bei den
Mailbox-Utilities, dem Editor, der MH-Liste und dem Monitor nicht so umfang-
reich wie bei den QSO-Kanälen.
10.1 Änderung der Farben
Nachdem man ein entsprechendes Menü zur Änderung der Farben angewählt hat,
den Auswahlbalken auf eine der drei Attribute bringen und mit CursorRechts
oder CursorLinks eine Farbe auswählen. Die entsprechende Farbe wird in
einem kleinen Fenster dargestellt. Sind die Farben den eigenen Wünschen
angepaßt worden, den Menüpunkt "Geänderte Farben übernehmen" anwählen und
<RETURN> drücken. Die Farbauswahl kann mit <ESC> jederzeit abgebrochen
werden, die neuen Farben werden dann jedoch nicht übernommen.
Will man die neuen Farbeinstellungen bei der nächsten Benutzung von GP
wiederverwenden, muß man die neuen Einstellungen in der Datei "CONFIG.GP"
entsprechend ändern.
10.2 Das Fernsteuer-Prompt
Dieser Menüpunkt legt das Erscheinungsbild des Fernsteuer-Prompts fest, das
nach Ausführung eines Fersteuerbefehls an die Gegenstation gesendet wird.
Das Prompt wird allerdings nur dann ausgesendet, wenn es mit Hilfe des Fern-
steuerbefehls //PRompt ON aktiviert wurde.
Das Prompt kann alle Macros beinhalten, die auch in den *.GPI-Dateien ver-
wendet werden.
Diese Einstellung gilt global für alle QSO-Kanäle.
10.3 Fernsteuerung aktivieren/deaktivieren
Der Menüpunkt "Fernsteuerung" zeigt den aktuellen Zustand der Fernsteuerung.
Zum Ein- oder Ausschalten der Fernsteuerung einfach diesen Menüpunkt an-
klicken bzw. <RETURN> drücken.
Diese Einstellung gilt nur für den jeweils angezeigten Kanal.
10.4 Textpuffer-Backup
Dieser Menüpunkt dient zum Ausschalten der Backup-Funktion, die die aktuellen
Bildschirminhalte der Scroll-Back-Puffer beim Verlassen von GP auf Diskette/
Festplatte speichert und beim Neustart wiederherstellt.
Im Gegensatz zu den anderen Menü-Einstellungen wird dieser Wert nicht ge-
speichert, sondern es wird bei einem Neustart von GP die Einstellung des
Backup-Befehls der Datei CONFIG.GP übernommen.
10.5 Echo
Dieser Menüpunkt schaltet das lokale Echo ein oder aus. In der Stellung ON
wird der gesendete Text auf den Bildschirm angezeigt. Steht der Wert dagegen
auf OFF, wird die Textausgabe beim Senden unterdrückt und es wird nur em-
fangener Text angezeigt.
Diese Einstellung gilt nur für den jeweils angezeigten Kanal.
10.6 RX-Click
Unter "RX-Click" ist ein akustisches Signal zu verstehen, welches auf empfan-
genen Text aufmerksam macht.
Dieser Parameter kann drei Werte annehmen:
0 : Das akustische Signal ist immer ausgeschaltet.
1 : Wird auf einem anderem als dem momentan angezeigten Kanal Text em-
fangen, ertönt ein akustisches Signal. Wird dagegen auf dem gerade
aktiven Kanal Text empfangen, ertönt kein Signal.
2 : Es ertönt immer ein akustisches Signal, wenn Text empfangen wurde,
egal, welcher Kanal gerade angezeigt wird.
Diese Einstellung gilt global für alle QSO-Kanäle.
10.7 Zeilenumbruch
Dieser Parameter legt fest, welche maximale Anzahl von Zeichen eine Zeile
haben darf.
Bei CONVERS-Runden z.B. sollte man diese immer auf den Wert 65 einstellen,
ansonsten sind 80 Zeichen/Zeile angebracht.
Diese Einstellung gilt nur für den jeweils angezeigten Kanal.
10.8 Paketlänge
Legt fest, wieviele Zeichen ein AX.25-Paket maximal enthalten darf.
Hat man z.B. eine relativ schlechte Verbindung zu einem Digipeater, sollte
dieser Wert nicht sehr groß sein, da die Chance einer fehlerfreien Über-
tragung bei kurzen Paketen größer ist als bei langen Paketen.
Zu klein sollte man diesen Wert jedoch auch nicht wählen, da sonst sehr
viele Datenpakete notwendig sind, um eine Nachricht zu übermitteln.
Diese Einstellung gilt global für alle QSO-Kanäle.
10.9 Softscroll
Schaltet die Softscroll-Funktion ein bzw. aus.
Nähere Informationen zum Softscrolling finden Sie in Kapitel 14.
Diese Einstellung gilt nur für den jeweils angezeigten Kanal.
10.10 Code-AutoSave
Schaltet die AutoSave-Funktion für 7Plus- und LCPlus-Dateien ein bzw. aus.
Diese Einstellung gilt global für alle QSO-Kanäle.
Nähere Informationen dazu unter 5.3.5.
10.11 Verzögerungsfaktor
Bei schnellen Rechnern, wie z.B. 386 oder 486 kann es im Extremfall zu
Problemen mit dem Timing bei den Hostmode-Routinen kommen, weil die Turbo
Pascal-Prozedur "Delay()" entgegen der Aussage von Borland doch nicht
unabhängig vom verwendeten Rechnertyp arbeitet. Auf einem 486/33 z.B.
arbeitet die Prozedur etwa doppelt so schnell wie auf einem 286/16.
Dadurch kann es zu Resync-Fehlern kommen, die in Wirklichkeit gar keine sind,
weil die Timeout-Routine nicht lange genug auf ein anstehendes Zeichen
gewartet hat und so zu früh einen Resync auslöst.
Um dieses Problem auszugleichen, kann man einen entsprechenden Wert als
"Verzögerungsfaktor" wählen. Dieser sollte bei 386ern um 1.5-2.0 und bei
486ern um 2.0-2.5 liegen.
10.12 Der Trennbalken zwischen QSO- und Monitorfenster
Für einige Funktionen, die häufiger benutzt werden könnten, existieren
zusätzlich zum Setup-Menü noch "Schalter", die mit Hilfe der Maus ein- oder
ausgeschaltet werden können. Die Symbole der Schalter sind zum großen Teil
selbserklärend. Hier eine kurze Erklärung:
"QRG: xxxxxxx" : Die Frequenz, die im Logbuch angegeben wird
"CT: xxxxxxxx" : Auswahl des Connect-Textes (siehe 5.11)
"[->ü" : Umlautkonvertierung an/aus
"Echo" : Echo an/aus (siehe 10.5)
<Schrägstrich>/<Treppe> : Softscroll an/aus
<Note> : Beep (Ctrl-G) an/aus
"7+" : Code-Autosave an/aus (siehe 5.3.5)
"Remote" : Fernsteuerung an/aus
"BIN-RX" : AutoBin-Speicherung aktivieren/abbrechen
"BIN-TX" : AutoBin-Senden aktivieren/abbrechen
11. DOS-Shell
Durch Aufrufen dieser Funktion hat man die Möglichkeit, DOS-Befehle aus-
zuführen, ohne GP beenden zu müssen. Will man zu GP zurückkehren, muß man
den DOS-Befehl "EXIT"+<RETURN> eingeben.
In der Konfigurationsdatei CONFIG.GP sollte der Befehl "TNCDOS = M N" ein-
getragen werden, da sonst die Gefahr besteht, daß der TNC mit Monitordaten,
die nicht abgefragt werden können, volläuft.
12. Mausbenutzung
Ist eine Maus an den PC angeschlossen und der Maustreiber wurde geladen,
wird dies von GP automatisch erkannt und man kann alle Icons und Menü-
funktionen mit der Maus anwählen.
Die Bedienung der Maus ist ganz einfach. Um ein Icon oder eine Menüfunktion
anzuwählen, einfach mit dem Mauszeiger auf das Objekt zeigen und die linke
Maustaste so lange drücken, bis ein akustisches Signal ertönt. Bei viel
Bildschirmausgabe muß man die Maustaste leider etwas länger gedrückt halten,
bis die Betätigung von GP registriert wird. Nach dem akustischen Signal muß
man die Maustaste wieder loslassen und die entsprechende Funktion wird aus-
geführt. Hat man aus Versehen eine Funktion angewählt, die man gar nicht
haben wollte, so kann man bei gedrückter Maustaste den Mauszeiger wieder auf
eine Position außerhalb des Icons bzw. Menüfensters zeigen lassen und dann
erst die Maustaste loslassen.
Im Check- und List-Menü funktioniert die Maus genauso, wie oben beschrieben,
hat man hier aus Versehen die linke Maustaste gedrückt, dann den Mauszeiger
bei gedrückter Taste auf den Scrollbalken ziehen und dann erst die Taste
loslassen. In diesen Menüs hat außer der linken Taste auch die rechte Maus-
taste eine Funktion, und zwar entspricht das Drücken der rechten Maustaste
dem Drücken der Leertaste, mit der man mehrere Einträge zum Lesen markieren
kann.
Am besten ist es, die Mausfunktionen einfach zu testen, die Bedienung ist
bei allen Kanälen und Menüfenstern einheitlich und sehr einfach zu lernen.
12.1 Der Scrollbalken
Bei allen Textfenstern ist am rechten Bildschirmrand ein Scrollbalken zu
sehen, der den aktuellen Bildschirmausschnitt in Bezug auf den gesamten
Scroll-Back-Puffer anzeigt. Mit Hilfe dieses Balkens kann man den Bildschirm
mit der Maus zeilen- oder seitenweise nach oben und unten scrollen. Zum
zeilenweisen Scrollen braucht man nur die beiden Pfeile anzuklicken, will
man dagegen jeweils eine ganze Bildschirmseite scrollen, muß man den Cyan-
farbigen Bereich ober- oder unterhalb des Positionsbalkens anklicken.
Um einen beliebigen Bildschirmausschnitt anzeigen zu lassen, kann man auch
den Positionsbalken selbst anklicken und bei gedrückter Maustaste auf die
gewünschte Position schieben.
13. Kommandozeilen-Parameter
GP können beim Aufruf Kommandozeilen-Parameter übergeben werden, die den
Ablauf des Programms beeinflussen. Der Aufruf erfolgt dann folgendermaßen:
"gp <parameter1> <parameter2> ..." bzw. "gp286 <parameter1> ..."
13.1 Die Parameter "/e" und "/v"
Diese Parameter schalten GP in den EGA- bzw. VGA-Modus, ohne die in der
Datei "CONFIG.GP" enthaltene Einstellung zu beachten.
"gp /e" bzw. "gp286 /e' schaltet GP in den EGA-Modus (640x350)
"gp /v" bzw. 'gp286 /e' schaltet GP in den VGA-Modus (640x480)
13.2 Der Parameter "/h"
Befindet sich der TNC beim Aufruf von GP schon bzw. noch im Host-Modus,
kommt es im Normalfall zu der Fehlermeldung "TNC nicht im Terminalmodus",
da GP in diesem Fall annimmt, daß der TNC entweder eine falsche Software
hat, evtl. abgestürzt ist oder eine falsche Baudrate eingestellt wurde.
Dieses kann man mit dem Parameter "/h" umgehen, da GP in diesem Fall
voraussetzt, daß sich der TNC schon im Host-Modus befindet und gar nicht
mehr versucht, den TNC in den Host-Modus zu schalten.
Sollte der TNC allerdings wirklich abgestürzt sein o.ä. kommt es natürlich
zu einem Synchronisationsfehler und das Programm wird nach einiger Zeit
wieder beendet.
13.3 Die Parameter "/NOXMS" und "/NOEMS"
GP erkennt automatisch, on XMS oder EMS installiert ist und lagert die
Empfangspuffer und andere Daten automatisch in diese Speicherbereiche aus,
um Platz im normalen DOS-Speicher zu sparen.
Falls es aber zu Problemen mit EMS oder XMS kommen sollte, kann man GP
veranlassen, einen entsprechenden Erweiterungsspeicher nicht zu verwenden,
auch wenn dieser Speicher im PC installiert ist. Probleme können z.B. bei
Verwendung von XMS (HIMEM.SYS) auftreten, wenn TFPCX installiert ist. So kann
es auf langsameren Rechnern bei jedem Zugriff von GP auf XMS zu Empfangs-
problemen bei TFPCX kommen und der PR-Betrieb wird erheblich erschwert. In
diesem Fall sollte man dann auf die Benutzung von XMS verzichten, indem man
GP mit dem Parameter /NOXMS aufruft. Der Parameter /NOEMS verhindert die
Nutzung von EMS-Speicher.
14. Softscroll
Eine Besonderheit von GP ist die Möglichkeit, das Textscrolling zwischen
"normalem" Scrollen und "Softscroll" umzuschalten. Softscroll bedeutet, daß
der gesamte Textbildschirm nicht um eine Textzeile, d.h. 8 bzw. 16 Grafik-
zeilen auf einmal, sondern 4 bzw. 8 mal um jeweils zwei Grafikzeilen nach
oben gescrollt wird. Dadurch kommt ein weicher Rolleffekt zustande, der ein
Mitlesen des Textes auch während des Scrollens ermöglicht. Das Softscrolling
hat jedoch einen entscheidenen Nachteil: es ist langsam, und zwar pro-
portional zur Größe des zu scrollenden Bildausschnitts. Diese Geschwindig-
keitseinbuße kommt durch die enorme Datenmenge zustande, die bei einem
Bildschirm von 80x40 Zeichen (bei großer Schrift 80x20 Zeichen) immerhin
102400 Bytes beträgt. Diese Anzahl von Speicherstellen muß beim Softscrolling
4 mal pro Zeile verschoben werden, d.h. ein Softscroll von einer Zeile muß
bei kleiner Schrift 409600 Bytes, bei großer Schrift sogar 819200 Bytes ver-
schieben. Bei solchen Datenmengen hilft dann nur noch Rechnerpower, ein
286-16er ist da schon nicht schlecht. Trotzdem kommt es vor, daß GP bei hohem
Monitorverkehr nicht mehr mitkommt und der TNC langsam volläuft. Es em-
pfiehlt sich deshalb, Softscroll nur in Verbindung mit Splitscreen zu ver-
wenden, da in diesem Fall die einzelnen Textfenster wesentlich kleiner sind
und somit auch die zu scrollende Datenmenge erheblich abnimmt.
Leider kommt es bei manchen VGA-Karten zu Störungen, wenn Softscroll akti-
viert wird, da dies relativ hardwarenah programmiert wurde und eine 100-Pro-
zentige Kompatibilität zum VGA-Standard erfordert. Dies erfüllen jedoch nicht
alle VGA-Grafikkarten, insbesondere Super-VGA-Karten machen oft Probleme.
Sollten Störungen auftreten und der Bildschirminhalt gelöscht wird, kann man
dies aber wieder rückgängig machen, indem man kurzzeitig in die DOS-Shell
wechselt und mit "EXIT" wieder zu GP zurückkehrt. Noch während der Bildschirm
wieder aufgebaut wird, sollte man die Tastenkombination ALT-U drücken, um so-
fort ins Setup-Menü zu gelangen und das Softscrolling wieder abzustellen.
15. Was ist der HOST-Modus beim TNC2
Bestimmt haben Sie sich schon gewundert, wenn immer wieder vom "HOST-Modus"
in Verbindung mit bestimmten Terminalprogrammen gesprochen wird.
Nun, der HOST-Modus ist eine Betriebsart des TNC-2, bei der der Datenverkehr
zwischen Rechner und TNC in ganz besonderer Weise abgewickelt wird.
Bei dieser Betriebsart fungiert das Terminalprogramm als "HOST" (engl. Herr)
und der TNC als "Slave" (engl. Sklave), was bedeutet, daß der TNC keine Daten
zum Terminalprogramm sendet, bevor dieses nicht den Befehl dazu gegeben hat.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Daten immer beim richtigen
Terminalkanal ankommen. In der Praxis sendet das Terminalprogramm immer reih-
um an alle TNC-Kanäle eine Anfrage, ob auf dem jeweiligen Kanal Daten an-
liegen oder nicht. Ist dies der Fall, sendet der TNC die Daten zum Terminal-
programm. Durch diese Methode dauert es auch immer ein paar Sekunden, bevor
empfangene Daten eines Kanals auf dem Bildschirm angezeigt werden, da GP ja
von selbst nicht erkennen kann, auf welchem Kanal gerade Daten empfangen
wurden und somit alle Kanäle immer abfragen muß. Des weiteren hat GP auch
noch andere Dinge zu tun, z.B. die Textausgabe an sich, die ja auch Zeit in
Anspruch nimmt.
Kommt es während dieses ständigen Datenaustauschs zu einem Fehler, wird
dieser von GP sofort erkannt und es wird versucht, den TNC wieder in einen
definierten Zustand zu bringen. Dem Benutzer wird dieses durch ein Fenster
angezeigt (Synchronisationsfehler).
Der HOST-Modus darf jedoch nicht mit dem AX.25-Protokoll verwechselt werden.
Der TNC ist eine Art Zwischenspeicher, der Daten vom Funkgerät mit dem AX.25-
Protokoll empfängt, in ein anderes Format umwandelt und zwischenspeichert,
bis das Terminalprogramm diese Daten abfragt. Umgekehrt werden vom PC Daten
an den TNC geschickt, die wiederum dort zwischengespeichert und in das AX.25-
Format umgewandelt werden.
Auf Dinge wie z.B. die Anzahl der Retries, bis ein Datenpaket bei der Gegen-
station fehlerfrei empfangen wurde, hat das Terminalprogramm keinen Einfluß.
Es kann lediglich den TNC daraufhin abfragen und die vom TNC gelieferte
Linkinformation anzeigen, mehr jedoch nicht.
Der HOST-Modus wurde speziell für "intelligente" Terminalprogramme mit Multi-
connect-Möglichkeit geschaffen und ist für "normale" Terminalprogramme
ungeeignet.
Leider haben jedoch nicht jede TNC-Software diesen HOST-Modus implementiert,
die TAPR-Software z.B. bietet diesen Modus nicht. Nur die WA8DED-Software und
The Firmware (NORD><LINK) haben diesen HOST-Modus implementiert. Dies ist der
Grund, warum Programme wie GP, SP, THP usw. NUR mit dieser TNC-Software
zusammen laufen.
Mittlerweile gibt es Zusatzprogramme, die einen TNC ersetzen bzw. auch andere
TNC-Software als TheFirmware zulassen. Dies ist z.B. DL1MEN's TFPCR, welches
ein KISS-HOST-Interface darstellt und somit auch den Betrieb mit der TAPR-
Software zuläßt. Ein weiteres Programm ist TFPCX von Y51GE, welches sogar
den gesamten TNC ersetzt und nur noch ein einfaches Modem zwischen Funkgerät
und PC notwendig macht. GP kann mit beiden Programmen zusammenarbeiten.
16. Synchronisationsfehler
Synchronisationsfehler treten auf, wenn beim Datenverkehr zwischen GP und TNC
ein oder mehrere Zeichen verlorengehen oder verändert werden. In solch einem
Fall versucht GP, den TNC wieder in einen definierten Ausgangszustand zu be-
kommen, damit der weitere Datenverkehr wieder reibungslos funktionieren kann.
Kann GP keine Synchronisation mit dem TNC herstellen, wird GP beendet und ins
DOS gesprungen. Nun kann es aber passieren, daß der TNC z.B. durch einen kur-
zen Stromausfall abgestürzt ist und GP somit gar keine Möglichkeit hat, den
TNC zu synchronisieren. Für so einen Fall wurde eine "Notbremse" eingebaut,
den Resynchronisationsvorgang unterbricht und ein Menü auf den Bildschirm
bringt, welches eine Entscheidung über das weitere Vorgehen von GP zuläßt.
Dieses ist während eines Resync-Errors durch Crtl-BREAK möglich.
Man kann so z.B. einen abgestürzten TNC wieder zum Laufen bringen, ohne GP
beenden zu müssen, indem man den Menüpunkt "TNC reinitialisieren" aufruft,
natürlich muß man vorher beim TNC einen Reset ausgelöst und ein paar Sekunden
gewartet haben. Sollte beim ersten Mal eine Fehlermeldung erscheinen, ruhig
noch einmal probieren. Der TNC braucht nach einem Reset immer einige Zeit,
bevor er einsatzbereit ist.
Eine weitere Möglichkeit ist, den TNC einfach zu ignorieren. In diesem Fall
findet überhaupt kein Datenverkehr mehr zwischen GP und TNC statt.
Wird TFPCX oder TFPCR verwendet, sollten überhaupt keine Resynchronisations-
fehler auftreten.
17. Einige Tips
Zum Schluß noch einige Tips zur Benutzung von GP.
Es empfiehlt sich für Mailbox-QSOs, einen Kanal mit möglichst großem Text-
puffer zu benutzen. Da man aus Speicherplatzgründen nicht alle Kanäle mit
großen Textpuffern ausstatten kann, sollte als "Mailboxkanal" möglichst den
letzten Kanal (z.B. Kanal 4 bei max. 4 Kanälen) wählen und diesen mit einem
großen Textpuffer ausstatten, da dieser Kanal erst connected werden kann,
wenn alle anderen Kanäle bereits mit QSOs belegt sind. Auf diese Weise ist
sichergestellt, daß man jederzeit eine Mailbox connecten kann, auch wenn man
schon vorher von anderen Stationen connected wurde. Ein weiterer Grund für
diese Vorgehensweise ist die Fernsteuerung. Diese kann für jeden Kanal ge-
trennt und unabhängig ein- und ausgeschaltet werden und der aktuelle Zustand
wird beim Verlassen von GP gespeichert. Bei Mailboxen sollte man die Fern-
steuerung auf jeden Fall immer abschalten, da in Texten schon mal Fernsteuer-
befehle auftauchen können, auf die GP natürlich reagiert und es zu Fehler-
meldungen der Mailbox kommt oder schlimmeres. Nun ist es aber wünschenswert,
daß bei "normalen" QSOs die Fernsteuerung aktiviert ist. Um nun nicht ständig
die Fernsteuerung ein- und ausschalten zu müssen, wenn auf einem Kanal ab-
wechselnd QSOs gefahren und Mailboxbetrieb gemacht wird, ist es praktisch,
wenn zum Mailbox-en ein "spezieller" Kanal benutzt wird, auf dem normaler-
weise kein QSO zustandekommt. Wenn man z.B. Kanal4 als Mailboxkanal benutzt,
reicht es, beim ersten Mal die Fernsteuerung auszuschalten und danach braucht
man sich nicht mehr darum zu kümmern.
GP arbeitet im Gegensatz zu anderen Terminalprogrammen nicht im Textmodus,
sondern im Grafikmodus. Der Vorteil davon ist die schöne grafische Benutzer-
oberfläche, doch hat GP auch mit einem viel größeren Bildschirmspeicher zu
kämpfen, was sich wiederum in der Geschwindigkeit widerspiegeln. So ist es
nicht zu verleugnen, daß Bildschirmausgaben von GP langsamer sind als von
anderen Programmen. Dieses läßt sich auf Rechnern, die ein sog. "Shadow ROM"
im Setup einstellen lassen, zumindest etwas beschleunigen. Dies ist jedoch
leider nur auf relativ wenigen Rechnern (z.B. NEAT-Boards) möglich.
Aus diesem Grund ist leider die Maus etwas träge, man muß also mitunter schon
mal etwas länger eine Maustaste gedrückt lassen, bevor dies von GP erkannt
wird. Auch das Umschalten auf einen anderen Kanal ist erst möglich, wenn
eine evtl. begonnene Textausgabe abgeschlossen ist. Alle Tastendrücke werden
allerdings in einen Tastaturpuffer geschrieben und auf jeden Fall beim ersten
Mal erkannt, nur mit etwas Zeitverzögerung.
Testmodus:
Will man GP ohne TNC starten (zu Testzwecken o.ä.), kann man dies mit Über-
gabe des Kommandozeilenparameters "/h" tun (s. 13.2). Meldet GP dann einen
Synchronisationsfehler, kann man diesen mit CTRL-BREAK unterbrechen und dann
den Menüpunkt "TNC ignorieren" anwählen. In diesem Modus ist natürlich kein
QSO-Betrieb möglich, der Editor ist jedoch weiterhin voll einsatzfähig.
Dieser Trick entfällt natürlich, wenn man TFPCX oder TFPCR verwendet.
Sollte beim Aufruf von GP die Meldung "TNC antwortet nicht !" erscheinen, ist
irgend etwas mit der Kommunikation zwischen PC und TNC nicht in Ordnung.
Dies kann mehrere Ursachen haben:
- Die Nummer der seriellen Schnittstelle in CONFIG.GP stimmt nicht.
- Die Baudrate wurde in CONFIG.GP nicht richtig angegeben.
- Der eingestellte IRQ der seriellen Schnittstelle wurde in CONFIG.GP nicht
richtig angegeben.
- Die V24-Leitung zum TNC ist defekt oder nicht richtig eingestöpselt.
- Der TNC ist abgestürzt. In diesem Fall hilft nur noch ein TNC-Reset.
Hat man bei Verwendung von TFPCX den Verdacht, daß es zu Empfangsproblemen
kommt, so kann man dies Überprüfen, indem man TFPCX mit dem Parameter "-d"
aufruft, also "TFPCX -d". Es ertönt dann ein Ton aus dem PC-Lautsprecher,
an dessen Tonqualität man die Empfangsqualität von TFPCX erkennen kann.
Klingt der Ton relativ sauber, so gibt es keine Empfangsschwierigkeiten bei
TFPCX. Sind im Ton aber deutliche Knackgeräusche oder sogar deutliche Unter-
brechungen zu hören, gibt es Probleme mit irgendwelchen speicherresidenten
Programmen. Auch HIMEM.SYS kann eine Ursache für Empfangsprobleme sein. In
diesem Fall sollte man GP dann mit dem Parameter /NOXMS starten. (siehe 13.3)
Den Debug-Modus von TFPCX kann man übrigens durch den Aufruf von "TFPCX -u"
wieder beenden.
Änderungen vorbehalten.
Siegen, den 18.06.1992